John Miles gestorben :
Ein Hang zur großen Oper

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Er war Musikdirektor bei der Night of the Proms: John Miles (1949 bis 2021)
Er war inspiriert von James Dean, schrieb Science-Fiction-Rocksongs und für Joe Cocker – aber die meisten kannten John Miles durch seinen Hit „Music“. Nun ist er im Alter von 72 Jahren gestorben.

Er eiferte James Dean nach, daher nannte der 1949 im Nordosten Englands geborene John Miles in Anlehnung an Deans epochalen Film „Rebel Without a Cause“ (Dt: „Denn sie wissen nicht, was sie tun“) sein erstes Musikalbum 1976 „Rebel“. Spätere Alben spielten dann im Titel mit seinem eigenen Künstlernamen, so „More Miles per Hour“ (1979) und „Miles High“ (1981). Miles war zunächst Studiomusiker in den Abbey Road Studios, und als solcher etwa beteiligt an mehreren Alben des Alan Parsons Project

Seinen größten Solo-Erfolg, der den der Alben weit überstrahlte, erzielte er jedoch mit der Single „Music“ von seinem ersten Album, einem Lied, aus dem wohl jeder heute einige Zeilen kennt: „Music was my first Love, and it will be my last / Music of the Future an music of the past.“ Die Charakteristik des Stücks aus heterogenen, teils nur instrumentalen Teilen ist typisch für Miles’ Gesamtwerk, das schon auf „Rebel“ Einflüsse der Rock-Oper zeigte.

Auf „Zaragon“ (1978) wurden sie noch deutlicher: Das Abum beginnt mit einer achtminütigen Ouvertüre, das dreiteilige Stück „Nice Man Jack“ ist in sich eine Art Mini-Rockoper über den Mörder Jack the Ripper, und das Titelstück erzählt mit Versatzstücken der Science-Fiction Literatur und der dazugehörigen Filmmusik von einem Jungen namens Zaragon, der aus den weiten des Weltalls auf die Erde gekommen ist.

Sein letztes Soloalbum war 1993 „Upfront“, gefolgt noch vom Soundtrack des Musicals „Tom and Catherine“ (1999); schon zuvor und seitdem hat Miles als Livemusiker Kollegen wie Tina Turner, die Rolling Stones oder Joe Cocker auf der Bühne unterstützt. Für Letzteren schrieb er den  Hit „Now That The Magic Has Gone“. Seit 1986 war er außerdem musikalischer Leiter der „Night of the Proms“, und sein Lied „Music“ avancierte zur Hymne dieser Show.

Wie nun sein Manager und auch seine Familie mitgeteilt haben, ist John Miles, der bürgerlich John Errington hieß, am Sonntag in Newcastle gestorben.