Geschichte

Bundeskanzler Willy Brandt (SPD) mit Günter Guillaume (links mit Brille) 1974 in Helmstadt.

Kanzlerspion Guillaume:
Der Mann, der Willy Brandt zu Fall brachte

Vor 50 Jahren wurde der Kanzlerspion Guillaume verhaftet. Auf den ersten Blick war es ein Triumph für den DDR-Geheimdienst. Aber den Sturz Willy Brandts hatten Mielkes Männer nicht gewollt.

Leipzig, August 1927: Bundesverfassungsfeier des Reichsbanners Schwarz-Rot-Gold

Reichsbanner Schwarz-Rot-Gold:
Die Farben der Demokratie

Gemeinsam wollten Sozialdemokraten, Liberale und Katholiken den Feinden der Weimarer Demokratie die Stirn bieten. Das misslang. Ein Gastbeitrag über eine weithin vergessene Organisation zum Schutz der Republik.
Im März 1934: Das Bankhaus B. Metzler seel. Sohn & Co. bestand damals schon seit 260 Jahren, die stärkste Wachstumsphase erlebte es jedoch erst nach dem Zweiten Weltkrieg. Inzwischen 350 Jahre alt, wird es noch immer von der Familie geführt.

Bankhaus Metzler:
Von „Arisierung“ im Bankwesen indirekt profitiert

Unter dem Druck der Nationalsozialisten wandten sich jüdische Banken hilfesuchend an Albert von Metzler. Tatsächlich handelte der Frankfurter Bankier vergleichsweise anständig. Allerdings zog auch sein Bankhaus Vorteile aus den Zeitläuften.
Die Freiheit der Anderen: Persische Studenten protestieren 1962 mit einem Schweigemarsch in Frankfurt gegen die Repressionen des Schah-Regimes.

Einig Vaterland? (8):
Deutschland und die Diktaturen

Alle Bundesregierungen setzten über Jahrzehnte auf enge Verbindungen zu autoritären Regimen. Die Konkurrenz mit der DDR und die Abgrenzung gegenüber Ost-Berlin förderten dies. Ein Gastbeitrag.
Die Nationalversammlung in Frankfurt: Das Parlament tagte weit in das Jahr 1849 hinein. Im März wurde ein Gesetz beschlossen, dass künftige Wahlen regeln sollte.

175 Jahre Nationalversammlung:
Einigung auf allgemeine, gleiche, geheime und direkte Wahlen

Vor 175 Jahren beschließt die Nationalversammlung in der Frankfurter Paulskirche ein Gesetz für künftige Abstimmungen. Einig ist man sich im März 1849: Frauen werden nicht wählen.
Selbstbewusst: Butzbachs Bürgermeister Michael Merle fordert, in der Debatte um das Haus der Demokratie in Frankfurt den ländlichen Raum einzubeziehen

Paulskirchen-Debatte:
„Frankfurt muss ländliche Wiegen der Demokratie einbeziehen“

Frankfurt sollte in der Diskussion um das Haus der Demokratie weniger Nabelschau betreiben, meint Butzbachs Bürgermeister. Andere Orte, die mit Büchner und Weidig zu tun haben, müssten einbezogen werden.
Zeitzeugnis: Diese Urnen wurden wahrscheinlich bei der Wahl des Landtags verwendet.

Landtag von Hessen-Homburg:
Schlusslicht auf dem Weg in die politische Moderne

Klein, erfolglos und spät dran: In Bad Homburg gibt es bald trotzdem einen Festakt zu 175 Jahren Parlamentarismus in der Landgrafschaft.

Maß und MeToo

Der Parteifriedenskanzler

Ein ungeschickter Besucher

Panzer ohne Strategie

Habeck fehlte der Mumm

Wo korrigiert werden muss

Der Fußball darf an den Kosten beteiligt werden

Die Fehldiagnosen des Präsidenten

Die AfD ist eine Partei ohne Moral

Die Verrohung kommt auf dem Schulhof an


Ein Ort, entzweit: In Glashütten im Taunus sind die Einwohner uneins, wie mit einem dunklen Kapitel der Vergangenheit umzugehen ist.

Nazi-Täter im Taunus:
Glashütten und der lange Schatten

Als Stellvertreter des Bürgermeisters mischte 1968 der Nationalsozialist Manfred Roeder in der Kommunalpolitik mit. Das ist längst aufgearbeitet. Aber der Ort im Taunus kommt nicht zur Ruhe.
Im Verbotsverfahren: Die beiden stellvertretenden Vorsitzenden der SRP (Sozialistische Reichspartei) Otto Ernst Remer (links) und Graf Wolf von Westarp (mitte) mit dem Parteivorsitzenden Fritz Dorls während der Verhandlung vor dem Bundesverfassungsgericht in Karlsruhe 1951.

SRP und KPD:
Wie Karlsruhe eine Nazipartei und die Kommunisten verbot

Über Parteiverbote wird in der Bundesrepublik nicht erst seit AfD und NPD diskutiert. Zwei Mal schon hat das Bundesverfassungsgericht eingegriffen. Wie kam es dazu?
Versteckt aufgenommen: Der Agent Zvi Aharoni machte die ersten Fotos von Eichmann. Der israelische Geheimdienst Mossad verwendete die Bilder, um den nach Argentinien geflohenen NS-Verbrecher zu identifizieren. Jetzt sind sie in der Ausstellung „Operation Finale“ in München zu sehen.

NS-Verbrecher Adolf Eichmann:
Der Logistiker des Holocausts

Der hessische Generalstaatsanwalt Fritz Bauer gab dem Mossad die entscheidenden Hinweise auf den Aufenthaltsort des NS-Völkermörders Adolf Eichmann. Der naziverseuchten deutschen Justiz hatte Bauer nicht getraut und sich an die israelischen Behörden gewandt.
Jürgen Sparwasser (Mitte) nach seinem Siegtreffer

Wolfgang Thierse über 1974:
Und jeden Abend wanderten wir in den Westen aus

Ewald hatte das Telefon, Wolfram und Christa besaßen eine Waschmaschine, bei uns stand das Fernsehgerät. Jeder hatte die Schlüssel zu den anderen Wohnungen. Erinnerungen an mein Jahr 1974 in der DDR.
Mit uns geht die neue Zeit: Jugendliche am Braunkohletagebau bei Markkleeberg (bei Leipzig) 1990

Einig Vaterland? (6):
Wer beherrscht den Osten?

Knapp 35 Jahre nach der Herbstrevolution hat sich eine lange Litanei ostdeutscher Benachteiligungen gebildet, die von manchen nachgerade hingebungsvoll heruntergebetet wird. Richtiger werden viele Behauptungen dadurch nicht. Ein Gastbeitrag.
Noch unzerstört: die Frankfurter Paulskirche Anfang der vierziger Jahre

Frankfurter Paulskirche:
Der mutige Pfarrer Karl Veidt

Zum Ende des Jubiläumsjahres der Paulskirchenversammlung eine Erinnerung an einen ihrer großen Pfarrer: Karl Veidt widerstand den Nazis, auch wenn er selbst nicht frei von Fehlern war.
Historischer Moment: Am 20. Dezember 1963 wird im Frankfurter Römer der Auschwitzprozess eröffnet. Eine Tafel im Saal zeigt Pläne des Konzentrationslagers im besetzten Polen.

60 Jahre Auschwitzprozesse:
„Oft mussten wir unterbrechen, weil Zeugen Weinkrämpfe hatten“

Es war das wichtigste Justizverfahren der Nachkriegszeit: Am 20. Dezember 1963 begann der Frankfurter Auschwitzprozess. Auf der Anklagebank saßen Mitbürger, die die Mordmaschine am Laufen hielten. Die Erinnerung daran erscheint derzeit nötig.
Im Fokus: Auschwitzprozess-Ankläger Gerhard Wiese im Fritz-Bauer-Saal des Landgerichts

Frankfurter Auschwitzprozesse:
„Die Erinnerungskultur ist wichtiger denn je“

Bei einer Gedenkstunde im Frankfurter Landgericht wird an den Beginn der Auschwitzprozesse erinnert. Gerhard Wiese, einer der damaligen Ankläger, spricht über den „Jahrhundertprozess“ und seine Begegnungen mit Fritz Bauer, der die Verfolgung der Verbrechen anstieß.
Stadt mit Symbolkraft: Während eines Kongresses der thüringischen NSDAP in Frühjahr 1930 posieren vor dem Weimarer Hotel Elephant in einem offenen Mercedes stehend Adolf Hitler, dahinter Hitlers Privatsekretär und persönlicher SS-Adjutant Rudolf Heß (in hellem Mantel) sowie NSDAP-Gauleiter Fritz Sauckel.

Hitlers Aufstieg:
Würdelose Hilfestellung

Wie die NSDAP im Winter 1929/30 in Thüringen mithilfe konservativ-bürgerlicher Kräfte ihre erste Machtposition in einem Land eroberte und in Weimar eine Herrschaft gegen die Weimarer Republik erprobte. Ein Gastbeitrag
Bundespräsident Steinmeier während seines Besuchs in Tansania Anfang November

Kolonialismus:
Wenn die Geschichte keine Ruhe lässt

Die koloniale Vergangenheit hat in Afrika großes Mobilisierungspotential. Das hat Europa lange unterschätzt. Doch die Aufarbeitung der gemeinsamen Geschichte bietet Chancen.
Zerstört: Synagoge am Frankfurter Börneplatz im November 1938

9. November 1938:
Hitler fand die Aktion „tadellos“

Der „Führer“ höchstselbst gab die Anweisung zu den Ausschreitungen, denen vor 85 Jahren Tausende Juden zum Opfer fielen. Von spontanem „Volkszorn“ kann keine Rede sein.
Ein Anschlag im jüdischen Geschäftsviertel von Jerusalem am 22. Februar 1948 mit 27 Toten.

Geschichte des Nahostkonflikts:
In heiligen Angelegenheiten kann niemand nachgeben

Schon Herodot kannte eine Region namens „Palästina“, heute gehört der größte Teil davon zu Israel. Friedlich blieb es in all den Jahrhunderten nur selten.
Tod im Morgengrauen: Die Grafik zeigt die standrechtliche Erschießung Robert Blums am 9. November 1848 in Wien.

Nationalversammlung 1848:
„Sollte es wahr sein, wird Blum Rächer finden“

Am 9. November vor 175 Jahren wird Robert Blum in Wien erschossen – ein Abgeordneter der Nationalversammlung, die weiter in der Paulskirche tagt. In Frankfurt ist man erschüttert. Es ist ein blutiger Angriff auf die junge Demokratie.
Hanau: Am Hauptbahnhof warten im Mai 1942 jüdische Bürger auf den Transport nach Kassel.

Deportationen hessischer Juden:
Mit einem Schild um den Hals in den Tod

Von Arolsen aus wurden jüdische Kranke im Oktober 1940 nach Gießen gebracht, dann nach Brandenburg verschleppt und vergast. Anhand von Gesprächen mit Überlebenden hat eine Autorin nun Familienschicksale nachgezeichnet.
Verziert: Grabungsfunde aus dem Mittleren Steinzeitalter

Archäologische Funde:
Begraben in der Vorratsgrube

Die Wetterau ist eine wahre Fundgrube für Archäologen. In einem Neubaugebiet haben Bauarbeiter nun ­Spuren jahrhundertealter Häuser und menschliche Überreste gefunden. Sie lassen Fachleute rätseln.
Bundespräsident Richard von Weizsäcker hält eine Rede im Bonner Bundestag 1985 während der Feierstunde zum Ende des Zweiten Weltkrieges

Studie zum Präsidialamt:
Wie gingen die Bundespräsidenten mit der NS-Vergangenheit um?

Eine Studie zeigt, wie die ersten Bundespräsidenten mit der Aufarbeitung der NS-Zeit umgingen – in einem gesellschaftlichen Umfeld, in dem ein Teil nicht zurückschauen wollte. Einer sticht positiv hervor.
Initiatorin: Silke Appel in der Ausstellung „Ein Haus erzählt“ vor Fotos von Mitglieder des Vereins Nebenan

Flucht und Vertreibung:
Ein Haus erzählt

Deutsche aus dem Sudetenland, Sozialmieter und Flüchtlinge aus Afghanistan und Syrien: In Münzenberg-Gambach lässt eine Schau lokale Geschichte lebendig werden und bringt Menschen zusammen.
Die Bormann-Siedlung in Pullach (hier eine Luftaufnahme aus dem Jahr 1938) verwandelte sich Ende der Vierzigerjahre in den Sitz des BND.

Die Anfänge des BND:
Reinhard Gehlens Kampf gegen den Weltkommunismus

Historiker haben die Frühgeschichte des BND bis zum Ausscheiden seines ersten Präsidenten erforscht. Der hatte seine Organisation offenbar gekonnt vermarktet, obwohl die nachrichtendienstlichen Leistungen bescheiden blieben.
Frankfurts erster Airport: Anfang der Dreißigerjahre war der Flughafen auf dem Rebstock voll ausgebaut. Außer den Abfertigungsgebäuden und dem Tower sind auch die Flugzeughallen auf dem Gelände gut zu erkennen.

Geschichte des Flugverkehrs:
Der 100 Jahre alte Vorfahre des Frankfurter Flughafens

Vor hundert Jahren begann der regelmäßige Flugbetrieb auf Frankfurts erstem Flughafen. Zuvor noch für Luftschiffe genutzt, entwickelte sich der Flughafen auf dem Rebstock rasch zum zweitwichtigsten Luftverkehrsstandort nach Berlin - bis er zu klein wurde.
Prophetische Aussagen: Helmut Kohl (rechts) übergibt am 27. Oktober 1998 sein Amt an den neuen Bundeskanzler Gerhard Schröder

Kohls Tonbänder:
Bissige Äußerungen dürfen veröffentlicht werden

Der lange Rechtsstreit um das mündliche Vermächtnis Helmut Kohls hat eine neue für seine Witwe unerfreuliche Wendung genommen. Eine Vielzahl unautorisierter Zitate darf nun doch wieder verwendet werden.
Von 1956 bis 1968 hessischer Generalstaatsanwalt: Fritz Bauer, aufgenommen 1965 in Frankfurt

Vor 120 Jahren geboren:
Auschwitz-Ankläger Fritz Bauer: Idealist, Patriot, Nonkomformist

Der langjährige hessische Generalstaatsanwalt Fritz Bauer war Wegbereiter der Frankfurter Auschwitz-Prozesse. Die Bestrafung der Nazi-Verbrecher und die Stärkung der Demokratie in Deutschland wurden zu seinen Lebensaufgaben.
Auf rosa Papier: Ein Faksimile des Königsteiner Entwurfs für die Hessische Verfassung.

Königsteiner Entwurf:
Historische Quelle auf rosa Papier

In Königstein im Taunus schrieben zwei Männer 1946 hessische Verfassungsgeschichte. Vereine erinnern daran mit Vitrinen an drei wichtigen Orten – und erarbeiten ein Konzept für das dümpelnde Stadtmuseum.
Der „Metternich der Linken“: Egon Bahr an der Seite Willy Brandts im Jahr 1962

Deutsche Ostpolitik:
Der Tabubruch von Tutzing

Vor 60 Jahren hielt Egon Bahr eine der bedeutendsten Reden der deutschen Nachkriegsgeschichte: Was seitdem aus der Parole „Wandel durch Annäherung“ wurde. Ein Gastbeitrag.
Ankunft des Reichsverwesers: Erzherzog Johann von Österreich wurde am 11. Juli 1848 frenetisch begrüßt.

175 Jahre Paulskirche:
Die Nationalversammlung auf dem Zenit

Unter Glockengeläut und Jubel zog der Habsburger Erzherzog Johann am 11. Juli 1848 als Reichsverweser in Frankfurt ein. Das war keine Niederlage der Nationalversammlung, sondern ihre größte Stunde.
Deutsch-tschechische Beziehungsgeschichte: Schüler aus Hanau und dem östlichen Nachbarland treffen sich und analysieren einen Roman über die Vertreibung.

Schüler und Sudetendeutsche:
Worte für die gemeinsame Geschichte

Hanauer Gymnasiasten haben sich ein Jahr lang mit der Vertreibung der Sudetendeutschen beschäftigt und auch tschechische Schüler besucht. Ein Film dokumentiert die Annäherung.