Die Urkatastrophe des 20. Jahrhunderts
Zwischen 1914 und 1918 versank Europa in Trümmern – und die Welt in Chaos. 20 Millionen Menschen fielen dem Ersten Weltkrieg zum Opfer. Unendliches Leid traumatisierte ganze Nationen. Die Folgen prägen uns bis heute.

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Blogs | F.A.Z. Essay Podcast: Die heiligen Grenzen der Heimat

Eine der vielen neuen Grenzen, die seit 1919 bis heute das Europa des 19. Jahrhunderts durchschneiden, verläuft mitten durch Tirol. Marion Dotter und Dr. Stefan Wedrac erinnern an eine Wasserscheide der Geschichte. Hören Sie den Beitrag mit dem F.A.Z. Essay Podcast.

Archiv - Die Ministerpräsidenten David Lloyd George (England), Vittorio Emanuele Orlando (Italien), Georges Benjamin Clemenceau (Frankreich) und der amerikanische Präsident Woodrow Wilson (Archivfoto von 1919).

Friedenskonferenz von 1919:
Ein Vertrag, der keinen Frieden brachte

Vor 100 Jahren ist der Friedensvertrag von Versailles unterschrieben worden. Deutschland wurde darin die alleinige Schuld am verheerenden Ersten Weltkrieg gegeben. Was ist davon geblieben?

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Hundert Jahre Weltkriegsende:
Der Todeskampf des Deutschen Kaiserreichs

Kurz bevor die Waffen an der Front schweigen, überschlagen sich in Deutschland die Ereignisse. Mittendrin: Der Kaiser, meuternde Soldaten und Politiker, die nach der Macht greifen.
Oktober 1918: Im niederösterreichischen Landtag.

Wegmarken der Geschichte:
Revolution ohne Aufruhr

Genau 100 Jahre ist es her, dass Abgeordnete des Reichsrats den „deutsch-österreichischen Staat“ ausriefen. Beamte hatten damals einen großen Aufruhr befürchtet – dieser trat jedoch nie ein.

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Groß-Grabstelle in Flandern:
Schaufeln im Pompeji des Ersten Weltkriegs

Ausgräber aus der ganzen Welt legen in Belgien ein einzigartiges deutsches Stellungssystem frei, ein Pompeji des Ersten Weltkriegs. Seine Zerstörung ist schon beschlossen.
General Werner von Frankenberg und Proschlitz, der während des ersten Weltkriegs im nahen Osten stationiert war. Hier mit abfahrenden Truppen.

Frankfurter Zeitung 19.03.1919:
Der beschwerliche Heimweg der Orientkrieger

Sie haben wohl den weitesten Weg nach Hause: die deutschen Soldaten, die im osmanischen Reich stationiert waren. Auf Luxus müssen sie bei der Heimreise verzichten.
Reichsaußenminister Hermann Müller (Mitte) unterzeichnet den Versailler Vertrag am 28.06.1919.

Frankfurter Zeitung 30.06.1919:
Der „Gewaltfriede“ ist besiegelt

Am 28. Juni unterzeichnet Deutschland den Versailler Vertrag. Der Schmerz über die wahrgenommene Demütigung ist groß. Doch der Glaube an das Recht lässt auf eine bessere Zukunft hoffen.

Frankfurter Zeitung 29.06.1919:
Es braucht einen neuen Deutschen

Frankfurter Zeitung 10.05.1919:
Die Strategie der Siegermächte


Während der Spartakusaufstände verbarrikadieren sich Arbeiter und Soldaten in Berlin hinter Zeitungen.

Frankfurter Zeitung 15.03.1919:
Zeitungen in Existenznot: Deutschland geht das Papier aus

Nach dem Ersten Weltkrieg wird Papier ein knappes Gut. Dabei ist das wertvolle Material essentiell für das Fortbestehen der Zeitungen - und von Arbeitsplätzen.
Deutsche Kriegsgefangene bei ihrer Rückkehr aus Sibirien.

Frankfurter Zeitung 12.03.1919:
Vom Leid der deutschen Kriegsgefangenen

Seit dem Ende des Ersten Weltkriegs sind deutsche Kriegsgefangene in den Händen der Alliierten. Ein Bericht über die Zustände, in denen sie leben müssen.
Blick auf die Abgeordneten und die Pressevertreter im Nationaltheater Weimar.

Frankfurter Zeitung 07.02.1919:
Ein Auftakt ohne beschwingten Geist

Zum ersten Mal tritt die deutsche Nationalversammlung in Weimar zusammen. Eine positive Aufbruchstimmung scheint nicht recht aufkommen zu wollen. Zu schwer wiegen die Kriegsfolgen.
Der amerikanische Präsident Wilson spricht auf der Pariser Friedenskonferenz.

Frankfurter Zeitung 20.01.1919:
Die Eröffnung der Pariser Friedenskonferenz

In Frankreich tagen die Siegermächte des Krieges, um über die Friedensverträge zu beraten. Die Mittelmächte müssen draußen bleiben - sie sind bei den Gesprächen nicht zugelassen.
Eine Gruppe bewaffneter Arbeiter und Soldaten in Kiel im November 1918 für einen Fotografen.

Frankfurter Zeitung 10.12.1918:
Wie es zum Matrosenaufstand in Kiel kam

Die Stimmung der Matrosen ist schon seit geraumer Zeit angespannt, im November entlädt sie sich schließlich in Kiel. Ein Augenzeugenbericht.
Eine deutsche Schule in Belgien, zur Zeit des Ersten Weltkriegs.

Frankfurter Zeitung 16.11.1918:
Propaganda fliegt aus dem Stundenplan

Das Kultusministerium beschließt einen neuen Umgang mit dem gerade beendeten Krieg: Mehr Aufklärung, weniger Stimmungsmache.
Zivilisten und Soldaten hinter einer Straßenbarrikade in Berlin, November 1918.

Frankfurter Zeitung 09.11.1918:
Der Kaiser verzichtet auf den Thron

Kaiser Wilhelms Thronverzicht, Hoffnung auf das Frauenwahlrecht und weitere Meldungen aus der von einem Soldatenrat besetzten „Frankfurter Zeitung“ vom 9. November 1918.
So könnte es gewesen sein: Die Ausrufung der Republik durch Philipp Scheidemann in einer nachgestellten Aufnahme aus den 1920er Jahren.

100 Jahre Kriegsende:
Pflicht und Schuldigkeit

9. November 1918: Seit hundert Jahren gibt es eine deutsche Republik. Ihre Geburt war schmerzhaft – doch sie war entscheidend für die Einübung der Demokratie.
Demonstration von Arbeitern und Soldaten am Pariser Platz in Berlin, November 1918.

Frankfurter Zeitung 08.11.1918:
Thronverzicht oder Bürgerkrieg

Gerade erst scheint das Ende des großen Weltkriegs greifbar, nun wird innerhalb deutscher Grenzen gekämpft. Was kann das Land noch vor der Katastrophe bewahren?
Eine Porträtaufnahme von Prinz Max von Baden aus dem Jahre 1929.

Frankfurter Zeitung 07.11.1918:
Reichskanzler ruft zur Einigkeit auf

Der neue Regierungschef Max von Baden plädiert an das Volk, ruhig zu bleiben. Verfalle das Land in Chaos, sei nichts mehr gewiss.
Sie wollten nicht gegen Großbritannien auslaufen:Matrosen demonstrieren im Oktober 1918 in Kiel.

Matrosenaufstand 1918:
Als Deutschland den Frieden verlor

Vor einem Jahrhundert trieben meuternde Matrosen den Kaiser ins Exil. Sie marschierten in Großstädten und wollten die Revolution im Reich verbreiten. Doch Vorkämpfer der Demokratie waren sie längst nicht.
Der neue Reichszkanzler Prinz Max von Baden (1867 - 1929).

Frankfurter Zeitung 04.10.1918:
Der neue Reichskanzler Prinz Max von Baden

Max von Baden ist der neue Reichskanzler, Staatssekretäre werden bestimmt. Auch der Reichstag tagt bald zum ersten Mal mit neuer Spitze.
Max von Baden (1867 - 1929) sollte der letzte Reichskanzler des deutschen Kaiserreichs werden.

Frankfurter Zeitung 01.10.1918:
Eine Regierung des Volkes

Ein Land im Umbruch: Deutschland wird demokratisch, als Nachzügler in Europa. Es wird allerhöchste Zeit.
Zeitgenössische Aufnahme von Georg Freiherr von Hertling (1843 - 1919).

Frankfurter Zeitung 30.09.1918:
„Zum Kampf für innere und äußere Freiheit!“

Deutschland ist in Aufruhr, der Stuhl von Reichskanzler Hertling wackelt gewaltig. Kommt es zum Systemwechsel im Reich?
Schäden durch einen Bombenangriff auf Paris im März 1918.

Frankfurter Zeitung 24.09.1918:
Bomben auf Paris

Die französische Metropole wird von deutschen Kampffliegern angegriffen. Ein Augenzeuge schildert die Nacht der Attacke.
Das Bismarckdenkmal in Frankfurt auf einer Bildpostkarte aus dem Jahr 1909

Frankfurter Zeitung 24.08.1918:
Granaten aus Bismarcks Kopf

In Frankfurt werden Denkmäler eingeschmolzen – zu Munition für den Krieg. Manch einer trauert den Kunstwerken nach, andere sind froh, dass sie weg sind.
Ein Soldat in Berlin als Zigarettenhändler, 1919.

Frankfurter Zeitung 21.08.1918:
Krumme Geschäfte? Die Zigaretten-Preise explodieren

Zigaretten sind Mangelware und die, die es noch zu kaufen gibt, sind heillos überteuert. Geht das alles mit rechten Dingen zu?
Szene aus dem amerikanischen Propaganda-Film „The Kaiser, the Beast of Berlin“ aus 1918.

Frankfurter Zeitung 07.08.1918:
Propaganda! So beeinflusst die Entente das Volk

Gerade während des Krieges ist die öffentliche Meinung ein Gut, das jede Regierung kontrollieren möchte. Ein Essay über verschiedene Strategien.
Offiziere auf dem russischen Schiff „Imperatriza Marija“, inspizieren Auswirkungen eines Beschusses.

Frankfurter Zeitung 29.06.1918:
Die Revolte der Schwarzmeerflotte

Erst treue russische Marine-Soldaten, nun Piraten? Nach dem Friedensschluss von Brest-Litowsk fahren russische Kriegsschiffe unter neuen Fahnen weiter.
Kaiser Wilhelm II. im Jahr 1917.

Frankfurter Zeitung 17.06.1918:
Ein schallende Ohrfeige für Wilhelm II.

30 Jahre sitzt Wilhelm II. auf dem Thron. Zur Feier beim Deutschen Heer stilisiert er den Kampf gegen England zu einem Krieg der Weltanschauungen. Das ruft Widerstand hervor.
Unterseeboote der deutschen Kriegsmarine im Kieler Hafen.

Frankfurter Zeitung 07.06.1918:
Tauchboote versenken Schiffe vor der amerikanischen Küste

Nicht nur zu Lande wird gekämpft, auch im Wasser tobt der Krieg. An der amerikanischen Küste torpedieren deutsche U-Boote Dampfer.
Der 28. September 1918 auf dem Wenzel-Platz in Prag: Die Tschechoslowakei erklärt ihre Unabhängigkeit von Österreich-Ungarn.

Frankfurter Zeitung 16.06.1918:
Aufstand der Tschecho-Slowaken

Tschechisch-Slowakische Truppen stranden in Russland. Es kommt zum Aufstand gegen die Sowjets, sogar eine Stadt wird besetzt. Trotzkij spricht eine Warnung aus.
Einwanderinnen aus Ungarn, Galizien, Russland, Deutschland und Rumänien nähen im Ersten Weltkrieg eine amerikanische Flagge.

Frankfurter Zeitung 28.05.1918:
Deutschenhetze in Amerika

Die Stimmung in den Vereinigten Staaten ist aufgeheizt: Wegen der Kriegspolitik sind viele Amerikaner nicht gut auf die deutsche Regierung zu sprechen. Das kostet sogar Menschenleben.
Der sowjetische Politiker Georgi Wassiljewitsch Tschitscherin. Er war von 1918 bis 1930 Nachfolger Trotzkis als Volkskommissar des Äußeren.

Frankfurter Zeitung 04.05.1918:
Russisch-Französische Verstimmungen

Man sei sich seines Lebens in Russland nicht mehr sicher, so der französische Botschafter Noulens. Volkskommissar Tschitscherin sieht das allerdings anders.
Eine Zwanzig-Mark-Note der Reichsbank aus dem Jahr 1914. Die neue Umsatzsteuer spülte neues Geld in die Kasse des Schatzamts.

Frankfurter Zeitung 18.04.1918:
„Der finanzpolitisch bemerkenswerteste Teil“: 100 Jahre Umsatzsteuer

Seit zwei Jahren gibt es im Reich die Idee einer allgemeinen Steuer auf Warenumsätze, nun soll sie ausgebaut werden. Die Umsatzsteuer ist geboren.