Bühne und Konzert

Der tote Guercœur (Stéphane Degout) in den Armen des Leids (Adriana Bignagni Lesca), die Güte (Eugénie Joneau) singt dazu.

Oper Straßburg:
Expedition ins Diesseits

Albéric Magnard starb im Ersten Weltkrieg. Seine kolossale Oper „Guercœur“ erzählt von Demokratie und Glaube in den Umbrüchen der Moderne. Ingo Metzmacher und Christof Loy deuten sie in Straßburg.

Kann doch keine Schönheit im Töten erkennen: Das Ensemble der Produktion „Catarina oder von der Schönheit, Faschisten zu töten“ von Tiago Rodrigues.

Theaterfestival Berlin:
Das Ringen zwischen Waffe und Wort

Eine sehr starke Ausgabe des FIND-Festivals an der Berliner Schaubühne führt die Potentiale der internationalen Gegenwartsdramatik drastisch und anziehend vor Augen.
Wer wird sich an diesen Auftritt des Berliner Staatsballetts in fünf Jahren noch erinnern? Wohl leider niemand.

Ballett in Berlin:
Spitzenschuh trifft Theatralik

Die sanften Wellen der trivialen Unterhaltung: Das Staatsballett Berlin enttäuscht mit der Doppelpremiere „Overture“.
Leonard Bernstein 1989 im Berliner Konzerthaus

200 Jahre Beethovens Neunte:
Zäsur der Geschichte

Das Beethoven-Haus Bonn feiert das Jubiläum von Beethovens Neunter mit einer Rekonstruktion der Uraufführung, einem Internationalen Kongress, einer Sonderausstellung zu „Bernsteins Beethoven“ und einem Filmessay von Larry Weinstein.
Simon Strauß im Gespräch mit dem Schauspieler Fabian Hinrichs

F.A.Z. Podcast für Deutschland:
„Man braucht eine unglückliche Kindheit“ – Tatort-Star Fabian Hinrichs übers Schauspielern

Pünktlich zu Beginn des Berliner Theatertreffens präsentiert der F.A.Z. Podcast für Deutschland eine der wichtigsten Stimmen des Gegenwartstheaters: Den Bühnenstar und Tatort-Kommissar Fabian Hinrichs.
Ich bin Elektra: Maria Bengtsson geht auf Markus Brück los.

Deutsche Oper Berlin:
Das Publikum lacht lauter als die Musik

„Intermezzo“ ist eine ebenso witzige wie respektvolle Ehekomödie von Richard Strauss. Tobias Kratzer missversteht sie an der Deutschen Oper Berlin etwas, trotzdem gelingt ihm eine komische Glanztat.
Gidon Kremer mit der Sängerin Vida Miknevičiūtė

Gidon Kremer im Interview:
Kolonien des Sowjetimperiums

Gidon Kremer und die Kremerata Baltica haben ein Album mit litauischer, lettischer und jüdischer Musik herausgebracht. Hier spricht er über das Baltikum und Russland in der Vergangenheit und der Gegenwart.

Angriff auf uns alle

Wem die Presse einheizt

„Habs gelesen, wollte weinen“

Geisterfahrer

Noch mickrig?

Jetzt gilt es, zuzuhören!

Venedig als Vorbild für deutsche Städte

Perfekte KI-Welt – und dann?


Tannhäuser (Marco Jentzsch, links) verzweifelt an seiner Veranlagung, der nachzugeben ihn Venus (Dshamilja Kaiser) als mahnende Vanitas drängt.

„Tannhäuser“ in Frankfurt:
Ach, die Klarinette nach dem „Ach“!

An der Oper Frankfurt liebt Richard Wagners „Tannhäuser“ Männer. Das ist von Matthew Wild schlüssig erzählt. Thomas Guggeis zeigt als Dirigent großen Ehrgeiz.
Mystery-Murks der allerschlimmsten Sorte: Szene aus der „Pygmalion“-Inszenierung von Bastian Kraft

Doppelpremiere in Berlin:
Guter Wille macht kein gutes Theater

Der Mensch und seine Natur: Adaptionen des „Schimmelreiter“ und von „Pygmalion“ am Deutschen Theater Berlin zeigen einmal mehr, wie schlecht dieses Haus geworden ist
Er wurde zum Türöffner für eine Generation, die zwischen Jazz, HipHop und R&B kaum noch unterscheidet: Kamasi Washington

Saxophonist Kamasi Washington:
Mit der Wucht der Opulenz

Kamasi Washington beschwört auf seinem neuen Album „Fearless Movement“, das er als „Tanzplatte“ bezeichnet, die Macht der Gemeinschaftlichkeit. Es beginnt mit einem altäthiopischen Gebet.
Schickt Tannhäuser auf den Campus: Regisseur Matthew Wild (links) und Dirigent Thomas Guggeis (rechts)

„Tannhäuser“ in Frankfurt:
Ein neuer Blick auf Wagners Brüche

Die Brüche interessieren sie am meisten: Generalmusikdirektor Thomas Guggeis gibt sein Frankfurter Wagner-Debüt, Matthew Wild inszeniert.
Höret die Mühe denn nimmer auf? Christoph Müller in der Rolle des Woyzeck

Leipziger Theaterpremiere:
Müssen wir wirklich donnern helfen?

Georg Büchners Bruch- als Bravourstück: Enrico Lübbe inszeniert „Woyzeck“ am Leipziger Schauspiel - mit viel Musik und einer neuen Anordnung.
Eine Naturstudie der anderen Art: Szene aus „Wesenwelt“ der Norwegerin Kristin Ryg Helgebostad in Frankfurt

Ballettpremiere in Frankfurt:
Herrlich hypnotisch!

Her damit, ich kann das tanzen! Bei ihrer ersten Zusammenarbeit mit zwei Gastchoreographen gelingt der Dresden Frankfurt Dance Company ein faszinierender Doppelabend.
Der deutsch-französische Komponist Jacques Offenbach

Bücher zu Jacques Offenbach:
Den Karl Kraus gesungen hat

Der Mensch wie der Künstler Offenbach saß zwischen den Stühlen – was sich mit dem immer noch verbreiteten Bild des bloßen Unterhalters nicht unbedingt verträgt.
Am liebsten wäre ihm in jeder Stadt ein Livehörspiel: Der Schauspieler Felix Strüven vor dem Staatstheater Wiesbaden.

Live-Hörspiel in Wiesbaden:
„Krimikomplizen“ in jeder Stadt

Felix Strüven ist Schauspieler am Staatstheater Wiesbaden, die meisten Kinder kennen ihn aber als Karl von „TKKG Junior“. Mit seinen „Krimikomplizen“ tourt er durch deutsche Städte, wo sie live regional gefärbte Krimis spielen. Bald auch in Wiesbaden.
Masaaki Suzuki

Masaaki Suzuki wird 70:
Achtsamer Interpret

Weder rasende Freude noch hoffnungslose Zerknirschung, sondern innige Versenkung: Der japanische Bach-Spezialist Maasaki Suzuki wird siebzig Jahre alt.
Petruschka (Zvi Emanuel-Marial), Doppelgänger (Christian Tschelebiew), Klara (Olivia Stahn) schauen Goljadkin (Peter Schöne) beim Untergang zu.

Schwetzinger Festspiele:
Ist das Haus irre, oder bin ich es?

Die Schwetzinger Festspiele bringen die Dostojewski-Oper „Der Doppelgänger“ von Lucia Ronchetti und Katja Petrowskaja zur Uraufführung. Dabei spielt der Raum selbst Theater.
Schiffbrüchige auf untergehendem Bett: Stacyian Jackson, Stefan Hunstein, Marius Huth und Jele Brückner

Premiere am Schauspiel Bochum:
Zeigt her eure Leere, zeigt her eure Not

Ein Klassiker des absurden Theaters: Johan Simons inszeniert Ionescos „Die kahle Sängerin“ in Bochum als krachende Burleske mit Zwischentönen.
Im Theater zu Hause: Im Foyer des Staatstheaters, wo Gabriel Sala fotografiert wurde, ­veranstaltet er seit mehr als zwei Jahrzehnten Tango-Salons. Angefangen aber hat er in Wiesbaden als klassischer Tänzer und übernahm Rollen wie den Rotbart in „Schwanensee“ und andere Charakterrollen.

Gabriel Sala:
Der Glutmeister des Tangos

Charakterdarsteller im Ballett, Pionier bei Pina Bausch und passionierter Lehrer – Gabriel Sala hat seit mehr als 50 Jahren seine Heimat am Staatstheater Wiesbaden. Dort pflegt er bis heute den Tango als „sechste Sparte“.
Bejubelte Fassung: „Turandot“ am Staatstheater Wiesbaden.

„Turandot“ in Wiesbaden:
Starke Frauen auf der Bühne

So viel Jubel gab es nach einer Opernpremiere in Wiesbaden lange nicht: Daniela Kerck hat am Staatstheater Giacomo Puccinis „Turandot“ neu inszeniert.
Auch, wenn sie es nicht so fühlen, sie sind eine Gemeinde: Blick in die Volksbühne am 25. April 2024

Abschiedsabend für Pollesch:
Im Zweifel für den Zweifel

Mit einem kategorischen Imperativ und einer phantasievollen Revue seiner Ausdrucksweisen und Lieblingsfiguren verabschiedet sich die Volksbühnen-Gemeinde von René Pollesch.
Der Sohn des Grauens: Ilja Kamphues spielt Kirchhoff.

Stalburg Theater Frankfurt:
Bodo Kirchhoff schreibt seinen Striptease-Ansager um

Den digitalen Verhältnissen angepasst und auch sonst aufgearbeitet ist Bodo Kirchhoffs Monolog „Der Ansager einer Stripteasenummer“ nun in Frankfurt zu sehen.
Hinter’m Vorhand brodelt’s: Die Fassade des Staatstheaters Kassel

Staatstheater Kassel:
Trauerspiel hinter der Bühne

Beim Konflikt in der Führung des Staatstheaters Kassel versagte die Vermittlung durch die Politik. Jetzt soll die Presse daran Schuld sein.
Susann Veit-Wunderlich und Jan Friedrich Eggers

Theater Osnabrück:
Judith, küss mich, frag nicht!

Mutig, bewundernswert, groß: Das Theater Osnabrück kombiniert die Opern „Ohne Blut“ von Péter Eötvös und „Herzog Blaubarts Burg“ von Béla Bartók.
Julia Rieder und Frank Gesner in „ROM“

Shakespeare in Wien:
Vergeblicher Ringkampf im Planschbecken

Verwurstung ohne Sinn und Verstand: Am Wiener Volkstheater überschreibt der belgische Regisseur Luk Perceval alle vier Römertragödien von William Shakespeare unter dem großspurigen Titel „ROM“ - kann das etwas über unsere Gegenwart aussagen?
So sieht die Hamburger Illustratorin Imke Staats das Aufeinandertreffen von Bändi und der Tango-Expertin Sara D’Ajello

Finnischer Tango mit Bändi:
Variationen der Variation

Die Frankfurter Gruppe Bändi präsentiert in einer neuen Konzertreihe die Vielfalt des Finnischen Tangos.
Eine zeitgenössische Zeitungsanzeige für Puccinis „Tosca“

Puccini-Ausstellung:
Wie man mit Opern 210 Millionen Euro verdient

Giacomo Puccini und der Ricordi-Verlag: Eine Berliner Ausstellung erinnert an den sensationellen Geschäftserfolg des Komponisten, lässt die Kunst aber außen vor.
Well-made Dada: Die Bestattungshelfer treten in Wien als sprachlose komödiantische Combo auf.

Neues von Herbert Fritsch:
Verliebt in die Totengräber

Choreographien komischer Körperkollisionen: Der Theaterkünstler Herbert Fritsch inszeniert sein Stück „Zentralfriedhof“ an der Wiener Burg. In dieser Geisterbahn wird nicht gesprochen, aber gekeucht.
Antonio Pappano dirigiert das Orchestra of Accademia Nazionale of Santa Cecilia of Rome in Bologna.

Dirigent Antonio Pappano:
Unsere Gegenwart ist engstirnig

Antonio Pappano übernimmt die Leitung des London Symphony Orchestra von Sir Simon Rattle. Die Kulturpolitik heutiger Mittdreißiger sieht er als Gefahr für das Musikleben Großbritanniens an.
Große Emotion auf engstem Raum: Maria Braun (Manja Kuhl) wähnt ihren Mann tot und verliebt sich in den amerikanischen GI Bill (Mark Tumba).

Fassbinder in Frankfurt:
Trümmergefühle im Pudellook

Lilja Rupprecht inszeniert in Frankfurt Fassbinders „Die Ehe der Maria Braun“. Hält der Filmstoff über die Jahre zwischen 1943 und 1954 einer Bühnenadaption stand?
Sir Andrew Davis (1944 bis 2024)

Zum Tod von Sir Andrew Davis:
Der Leutselige

Er hatte Witz und Herz gleichermaßen, konnte die Nation zum Lachen bringen und mit ihr trauern. Jetzt ist der britische Dirigent Sir Andrew Davis mit achtzig Jahren gestorben.
Cordula (Sandra Maxheimer) und Kunigunde (Mirjam Neururer)

Albert Lortzings „Hans Sachs“:
Leipziger Allerlei

Das ist noch nicht der Weisheit letzter Schluss: Lortzings Hans-Sachs-Oper gerät in Leipzig zum bunten Spektakel, die Poesiealbum-Lyrik stört etwas.