Neues von Rufus Wainwright :
Etwas ist faul, nicht nur in Amerika

Lesezeit: 3 Min.
Rufus Wainwright Ende 2019
Der Fliegende Holländer macht Ärger im Paradies: Rufus Wainwrights Album „Unfollow the Rules“ ist ein Aufbegehren gegen innere und äußere Feinde. Und natürlich große Oper.

Auf jedem seiner Studioalben ist mindestens ein Song, der einen völlig herauswirft aus dem, was man tut, oder sogar aus dem, was man ist.

„Peach Trees“ war so ein Song: Wenn du mich suchst, ich bin unter den Pfirsichbäumen, wo ich mit James Dean sitze und warte, säuselt er einem ins Ohr. Wenn Rufus Wainwright die Stimmung und die Stimme aus tiefsten Tiefen in höchste Höhen schraubt, meint man jemanden mit entrückt nach oben gedrehten Augen vor sich zu sehen, der schon jenseits von jedem ist. Oder „Going to a Town“, das Lied über ein in Ruinen liegendes Amerika mit seiner sich sofort ins Gedächtnis einbrennenden Abstiegs-harmonik, die sich dann aber noch einmal triumphal aufbäumt zu der paradoxen Zeile „I may just never see you again or might as well“.

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