Eintracht-Profi Hugo Larsson :
„Wir zwei sind eine gute Combo“

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Bundesligator Nummer zwei: Hugo Larsson trifft beim 5:1-Spektakel gegen die Bayern.
Für Hugo Larsson war der Transfer nach Frankfurt wie ein Sprung ins kalte Wasser. Mit reichlich positiver Einstellung gehört der Schwede nach einer Verletzungspause gegen den VfB zur Startelf.

Das Lächeln ist wieder da. Eigentlich war es ja nie weg. Doch Hugo Larsson war es zuletzt nicht möglich, einer breiteren Öffentlichkeit seine spielerischen Fähigkeiten zu zeigen – und dabei zumeist zu lächeln. Der junge Schwede, immer noch erst 19 Jahre alt, ist ein optimistischer, lebensfroher Mensch. „Ich bin sehr, sehr glücklich“, sagte er am Mittwoch.

Der Mittelfeldspieler der Eintracht bezog dies nicht nur auf seine rasante Entwicklung beim Frankfurter Fußball-Bundesligaverein, sondern auf seine Situation insgesamt. Als er sich im Sommer des vergangenen Jahres dazu entschloss, Malmö, „das FC Bayern Schwedens“, wie er sagt, zu verlassen, war dies gleichbedeutend mit einem Sprung ins kalte Wasser.

Niemals zuvor war Larsson als Fußballprofi im Ausland am Ball gewesen. Dass seine Wahl auf die ambitionierte und zuletzt regelmäßig im Europapokal vertretene Eintracht fiel, findet er noch heute „wunderbar“. Auf Anhieb hat er sich in der Truppe von Trainer Dino Toppmöller einen Stammplatz erkämpft. „Ich rede viel mit Dino, der mir Tipps gibt und Videos zeigt“, sagte Larsson in einer Medienrunde im Proficamp der Eintracht.

„Ich habe es mir erträumt“

An diesem Samstag (18.30 Uhr im F.A.Z.-Liveticker zur Bundesliga und bei Sky) will er wieder dabei sein, mitmischen und helfen, dass die scheinbare Dauerserie von lauter Unentschieden ein Ende hat. Gewiss: Der VfB Stuttgart ist Favorit, doch an eine Niederlage beim Tabellendritten denkt Larsson nicht. Er fühlt sich wieder fit. Eine Muskelverletzung, die er im Gespräch an den Adduktoren verortet, habe ihn zuletzt beeinträchtigt. „Vielleicht ist auch sogar eine Faser gerissen“, sagte er. Egal.

Der Schwede fühlt sich geheilt und verschwendet auch keinen Gedanken mehr an den ersten richtigen Rückschlag seiner noch jungen Karriere, als er sich am 10. Februar beim 1:1 gegen den VfL Bochum eine Sehnenverletzung im Oberschenkel zugezogen hatte und schon in der 21. Spielminute seinen Dienst quittieren musste. Gegen Stuttgart ist Larsson wieder ein Kandidat für die Startelf – so wie zumeist in dieser Saison, „in der es für mich gut gelaufen ist“. Mehr als dies sogar. „Es war besser, als ich es mir zuvor erhofft habe. Ich habe es mir erträumt.“

Zwei Tore hat der meist auf der sogenannten Sechserposition aufgebotene Larsson erzielt. „Zu wenig“, wie er findet. „Das muss besser werden.“ Bestens ist rückblickend die spielerische Zusammenarbeit mit Nebenmann Ellyes Skhiri gewesen. „Wir verstehen uns nicht nur auf dem Platz gut“, sagt Larsson, der froh ist, dass er von einem derart erfahrenen Nationalspieler lernen und zu ihm aufschauen kann. „Wir zwei sind eine gute Combo“, sagt der Schwede über sein Verhältnis zum Tunesier.

Am liebsten würde Larsson sofort mit dem Fußballspielen anfangen. Zum Gespräch im Proficamp ist er kurzbehost in der erstklassigen Frankfurter Arbeitskleidung gekommen. Doch seine Stunde wird noch schlagen. Sein Plan für das Saisonfinale: „Ich will bei allen sechs Spielen dabei sein. Ich habe ein gutes Gefühl.“ Larsson strahlt Zuversicht, Lebensfreude und Optimismus aus. Er lächelt viel, spricht fast die ganze Zeit auf Englisch, bestätigt aber auch: „Ja, einmal die Woche gehe ich zum Deutschunterricht.“

Dass auch andere Interessenten auf den kreativen Fleißarbeiter vor der Abwehr aufmerksam geworden sind, ist ihm natürlich nicht verborgen geblieben. Doch mit einem Lächeln auf den Lippen winkt er mehrmals ab. „Ich habe hier einen langfristigen Vertrag unterschrieben. Ich fühle mich sehr, sehr wohl hier in Frankfurt. Ich möchte mich auch zukünftig verbessern und entwickeln.“

Sätze, die bei seinen Vorgesetzten auf Wohlgefallen stoßen dürften. Die vertragliche Vereinbarung sieht vor, dass Larsson bis Sommer 2028 bei der Eintracht angestellt ist. Großes Heimweh nach Schweden hat er nicht. „Als wir mal zwei, drei freie Tage am Stück hatten, bin ich nach Hause geflogen. Es war sehr stressig, und ich war müder als zuvor“, sagt er – und lächelt. Larsson ist eine der Überraschungen dieser Saison.

Einer, auf den sich Toppmöller verlassen kann. Einer, der auch den Blick über den Kanal lenkt. Schließlich spielt in England sein Vorbild. „Ja, Declan Rice von Arsenal, den finde ich gut. Wir Schweden lieben die Premier League. Sie ist die beste Liga der Welt.“ Dass der junge Schwede Larsson zum Start in sein europäisches Fußball-Abenteuer in der Bundesliga gelandet ist, muss nicht das Ende sein. Aber es ist ein Anfang. Ein sehr guter sogar.