Eintracht Frankfurt :
Hartes Los für Donny van de Beek

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Sternensammler gesucht: Bei den Hessen ist Donny van de Beek (links, mit Trainer Dino Toppmöller) nicht richtig in Schwung gekommen.
Eigentlich sollte Donny van der Beek für wichtige Akzente und noch wichtigere Treffer bei der Eintracht sorgen. Doch der Niederländer läuft in Frankfurt weiterhin den hohen Erwartungen hinterher.

Was macht eigentlich Donny van de Beek? Lange nichts gehört und gesehen von dem Niederländer, der, fußballerisch gesprochen, für Frankfurt die Sterne vom Himmel holen sollte. Daraus aber ist nichts geworden. Einige wenige Einsätze nur für die Eintracht – das war es bisher. In den vergangenen drei Bundesligaspielen war der Mitte April 27 Jahre alt werdende Mittelfeldspieler überhaupt nicht mehr am Ball.

Nicht ein einziges Spiel von Anfang bis Ende hat der aus Manchester ausgeliehene Profi für seinen neuen Klub absolviert. Mitte Januar noch, als van de Beek beim überraschenden 1:0-Auswärtssieg in Leipzig sein Debüt für die Eintracht gegeben hatte, haben sich seine Vorgesetzten noch lobend über ihn geäußert.

Sportvorstand Markus Krösche hatte in der winterlichen Transferperiode beherzt zugegriffen, als sich ihm die Chance bot, van de Beek zur Eintracht zu lotsen. Ausgestattet mit einer Kaufoption, wurde der Niederländer bis Saisonende ausgeliehen – und noch ehe er überhaupt in Frankfurt angekommen war, wurden mit ihm große Hoffnungen verknüpft.

Kein Assist, kein Scorerpunkt

„Donny passt perfekt zu unserer Spielidee und ist für unsere Mannschaft ein wichtiges Puzzleteil“, sagte Krösche in einer Art Neujahrsbotschaft, denn festgezurrt wurde das Leihgeschäft am 1. Januar. „Er bringt reichlich internationale Erfahrung mit, von der unsere jungen Spieler profitieren werden. Donny strahlt Torgefahr aus und soll vor allem unsere Angreifer in aussichtsreiche Positionen bringen.“

Das Ergebnis bis heute: kein Assist, kein Scorerpunkt, nichts. Ob noch die Wende gelingt? An diesem Dienstag gibt es mal wieder die Gelegenheit, der Mannschaft von Dino Toppmöller bei ihrer spielerischen Arbeit auf dem Übungsplatz zuzuschauen. Donny van de Beek sollte dann auch dabei sein. Für den Trainer und seine Truppe gilt es, sich für den Endspurt zu wappnen.

Sechs Spiele noch, darunter vier Begegnungen gegen die ersten vier der Tabelle: Bayer Leverkusen, Bayern München, VfB Stuttgart und RB Leipzig. „Ein brutales Restprogramm“, sagte Kevin Trapp nach dem 1:1 gegen Werder Bremen. Der Torhüter gehörte in den zurückliegenden Spielen zu den Eintracht-Profis, die ihr Leistungspotential abgerufen haben.

Trapp ist zuversichtlich, dass es mit der abermaligen Rückkehr nach Europa etwas wird. Vor den kommenden Prüfungen hat er zwar Respekt, aber keine Angst. „Wir sind kein Kanonenfutter. Wir können auch gewinnen.“ Zum Beispiel am Samstag (18.30 Uhr im F.A.Z.-Liveticker zur Bundesliga und bei Sky) in Stuttgart. Der VfB gehört unter der Anleitung von Trainer Sebastian Hoeneß neben dem kommenden Meister Leverkusen sowie dem unbeugsamen Aufsteiger Heidenheim zu den positiven Überraschungen dieser Saison.

Gleichwohl hat die Eintracht an ihr letztes Pflichtspiel in der baden-württembergischen Landeshauptstadt gute Erinnerungen. In der ­zurückliegenden DFB-Pokal-Kampagne glückte vor gut einem Jahr ein 3:2. Der Halbfinalsieg ebnete den Weg nach Berlin. Es war eines der letzten Spiele des damaligen Eintracht-Trainers Oliver Glasner. Ob sein Nachfolger Toppmöller einen ähnlichen Coup landen kann?

Die vergangenen Tage rund um das Remis gegen Werder und der damit verbundenen allgemeinen Unzufriedenheit im Umfeld hat Sportvorstand Krösche auch dazu genutzt, um Toppmöllers Position für die Zukunft zu stärken. „Wir haben den Zeitpunkt genutzt, den Kader so umzustrukturieren, dass wir die nächsten Jahre erfolgreich sein können. Wir haben einen jungen Trainer dazugeholt. Dass all diese Veränderungen Zeit brauchen, ist einkalkuliert. Dino alleine verantwortlich zu machen und ihn alleine zu kritisieren wäre nicht richtig.“

Toppmöller freut sich auf den VfB – und van de Beek darauf, irgendwann einmal wieder in einer anderen Rolle dabei zu sein.