Urteil zu Auftragsmord :
Blutrache im Dienste Kadyrows

Von Robert Putzbach, München
Lesezeit: 6 Min.
Walid D. zu Beginn des Prozesses am 15. Juni 2022 im Münchner Oberlandesgericht.
Die tschetschenischen Machthaber wollten in Deutschland morden lassen. Die Waffe war beschafft und der Tatort ausgespäht – doch der Mörder spielte nicht mit. Ein Handlanger des Regimes muss nun für zehn Jahre ins Gefängnis.

Es sind ungewöhnliche Worte, die der Vorsitzende Richter des Oberlandesgerichts München am Donnerstag wählt. Gleich zu Beginn der Urteilsverkündung zitiert Christoph Wiesner ausgerechnet das tschetschenische Oberhaupt Ramsan Kadyrow. Der drohte seinen Kritikern im Jahr 2019 vor laufenden Fernsehkameras: „Selbst wenn die ganze Welt in Flammen steht, selbst wenn die Gesetze aller Länder gebrochen werden, werden wir eine Person zurücklassen, die die Ehre verletzt? Ich schwöre beim heiligen Koran – das werden wir nicht zulassen!“

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