Aktienmarkt :
Dax auf Jahreshoch

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Bulle und Bär vor der Frankfurter Börse
Vorbei der Ölpreisschreck: Anleger bauen auf positive Konjunktursignale – und natürlich auf niedrigere Zinsen.

Europas Anleger lassen die Sorgen über die Folgen steigender Ölpreise hinter sich und kaufen Aktien. Nach dem Rücksetzer zum Wochenstart steigt der F.A.Z.-Index am Dienstagmittag um 0,9 Prozent auf 2494 Punkte. Der Standardwerteindex Dax steigt ebenso deutlich und erreichte zwischenzeitlich bei 15.736 Punkten ein Jahreshoch und den höchsten Stand seit Januar 2022. Der EuroStoxx50 stieg um 0,7 Prozent auf 4342 Zähler.

„Grundsätzlich bleibt die Stimmung positiv und die deutlich anziehenden US-Futures ziehen den Markt mit hoch“, sagte ein Händler. Der Terminkontrakt auf den S&P-500 signalisiert eine Eröffnung mit einem Plus von 1 Prozent. Die Stimmung habe auch ein Kommentar aus den Reihen der Bank of England (BoE) aufgehellt, wonach die britischen Währungshüter die Zinsen wohl früher senken werden als bisher angenommen.

Zwar legten die Ölpreise weiter zu. Die Preise der Sorten Brent und WTI stiegen um jeweils rund 1 Prozent auf 85,75 und 81,30 Dollar pro Barrel. Die kleine Delle nach dem Ölpreisanstieg vom Montag scheine wieder vergessen, schrieb Analyst Konstantin Oldenburger vom Broker CMC Markets mit Blick auf das Jahreshoch. „Andererseits halten sich viele mit Neuengagements zurück, auch weil zum Wochenschluss die US-Arbeitsmarktdaten für den Monat März im Kalender stehen.“

Für Beruhigung sorgten auch etwas langsamer steigende Erzeugerpreise im Euroraum. Die Hersteller in der Industrie erhöhten ihre Preise im Februar um 13,2 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat und damit etwas weniger stark als erwartet. Zum Vormonat sanken die Produzentenpreise zugleich um 0,5 Prozent.

Zugleich hat eine kräftige Nachfrage aus den USA und China die deutschen Exporte im Februar so stark steigen lassen wie seit zehn Monaten nicht mehr. Die führenden Institute haben Insidern zufolge ihre Konjunkturprognose für die deutsche Wirtschaft angehoben und rechnen nicht mehr mit einem Schrumpfen der Wirtschaft.

Dagegen hatte die US-Industrie ihre Talfahrt im März beschleunigt. Dies bestärkte Anleger in ihrer Ansicht, dass das Ende des Zinserhöhungspfads der US-Notenbank Fed nah sei. Der Dollar-Index, der den Wert zu wichtigen Währungen wiedergibt, fiel um 0,2 Prozent auf 101,78 Punkte. Im Gegenzug wertete der Euro auf 1,0937 Dollar auf. Das Pfund Sterling kletterte mit 1,2475 Dollar auf den höchsten Stand seit Juni 2022.

Vonovia gewannen rund 3,7 Prozent. Die jüngsten Nachrichten hätten den Aktienkurs stark belastet, hieß es von der RBC. Doch selbst nach einer Kapitalerhöhung könnten die Papiere noch attraktiv sein, angesichts guter Perspektiven für das operative Geschäft.