Kolumne: „Frag den Mohr“ :
Welche Versicherung brauche ich für den Urlaub?

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Bitte aufpassen: Gepäck am Flughafen Tegel
Die meisten Deutschen sind überversichert. Doch manche Policen können tatsächlich den finanziellen Ruin verhindern.

Die Grundfrage vor dem Abschluss jeder Versicherung sollte sein: Sichert sie ein existenzbedrohendes Risiko ab? Falls ja, ist eine Versicherung sinnvoll. Falls nein, ist sie eher unnötig. Was kann im Urlaub alles passieren? Das Gepäck kann gestohlen werden, verloren gehen oder Schaden nehmen. Brauche ich deshalb eine Reisegepäckversicherung? Nein. Der Schaden ist zwar ärgerlich, lässt sich aber in der Regel verschmerzen. Zumal die Versicherer den Verlust wirklich wertvoller Dinge im Koffer wie Bargeld, Reisetickets oder Kreditkarten meist nicht und teure Kameras, Laptops oder Schmuck nur begrenzt ersetzen.

Was kann auf einer Reise noch passieren? Eine plötzliche Krankheit. Der finanzielle Schaden nach einem Beinbruch, Herzinfarkt oder Schlaganfall kann extrem hoch sein. Die Kosten für einen Krankenhausaufenthalt und Rücktransport erreichen oft zigtausend Euro, die bei Auslandsreisen von der normalen Krankenversicherung allenfalls teilweise übernommen werden. Eine Versicherung ist sinnvoll.

Gute Auslandskrankenversicherungen sind für Einzelpersonen schon für 10 Euro im Jahr zu haben. Der ADAC schließt in seinen Plus-Mitgliedschaften den Rücktransport ein, nicht aber die Behandlungskosten vor Ort. In manchen Kreditkartenverträgen ist eine Auslandskrankenversicherung enthalten. Reiserücktritt- und Abbruchversicherungen sind Geschmackssache. Schäden, die man selbst im Ausland anrichtet, sind in der Regel durch die Haftpflichtversicherung gedeckt. Die sollte ohnehin jeder haben.

Was wollen Sie wissen?

Daniel Mohr ist Redakteur für Finanzen und freut sich über Ihre Fragen unter fragdenmohr@faz.de