Video-Filmkritik :
Alle diese Momente, im Licht und im Regen

Lesezeit: 5 Min.
James Dean ist nicht nur als Filmstar unvergesslich - auch die Fotos, die Dennis Stock von ihm machte, sind für die Ewigkeit. Anton Corbijns Film „Life“ zeigt, warum.

Wenn man über die großen Momente des eigenen Lebens nachdenkt, scheinen sie sich in der Erinnerung zu dehnen wie ein Film in Zeitlupe. Erst bei näherem Hinsehen wird klar, wie kurz sie eigentlich waren. Etwas geschah, das alles umstürzte, was vorher gewesen war, und noch ehe man richtig Atem holen konnte, war es vorbei. Das Gleiche gilt für die sogenannten weltgeschichtlichen Ereignisse: Ihre Ausdehnung in Raum und Zeit steht in keinem Verhältnis zu ihrer Wirkung. Der Zapruder-Film, der die Ermordung John F. Kennedys in Dallas zeigt, dauert siebenundzwanzig Sekunden. Der 11. September 2001, die Urkatastrophe unseres Jahrhunderts, ereignete sich zwischen 8 und 11 Uhr New Yorker Zeit. Die Schlacht von Waterloo war im Wesentlichen nach fünf Stunden entschieden.

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