Deutsche Eishockey Liga :
Abschied und Aufbruch bei den Löwen Frankfurt

Von Valentin Teufel
Lesezeit: 3 Min.
Ein letztes Mal im Trikot der Löwen: Brett Breitkreuz
Die Löwen Frankfurt beenden die Saison in der DEL auf Platz zwölf. Für die kommende Spielzeit soll es eine neue Ticketkategorie geben, zudem bewirbt sich der Klub um ein Freiluftspiel gegen die Adler Mannheim.

Mit einer Abschlussfeier am Sonntag haben die Löwen Frankfurt ihre Saison in der Deutschen Eishockey Liga (DEL) offiziell beendet. Während an den anderen Standorten mit den Play-offs jetzt erst die finale Saisonphase beginnt, stehen bei den Frankfurtern nun die Abschlussgespräche mit den Spielern und die Aufarbeitung der Saison an, die der geschäftsführende Gesellschafter der Löwen Frankfurt, Stefan Krämer, schon angekündigt hat. Nach der 1:2-Niederlage am Freitagabend bei der Düsseldorfer EG beendeten die Löwen die Spielzeit auf Platz zwölf der Tabelle mit fünf Punkten Vorsprung auf die Augsburger Panther, die als sportlicher Absteiger feststehen.

Wer geht und wer kommt, vor allem auf der Trainerposition, wird sich in den kommenden Tagen und Wochen zeigen. Klar ist: Auch in der nächsten Saison bleiben die Löwen finanziell wohl erst einmal ein kleiner Fisch im großen Teich. Spitzenklubs wie die Adler Mannheim oder der EHC München, der zur kommenden Saison in eine moderne Multifunktionsarena umzieht, haben einen mehr als doppelt so hohen Etat wie die Hessen, die weder auf die Unterstützung eines Unternehmens wie Red Bull (München) zurückgreifen können noch einen derart potenten Gesellschafter wie Daniel Hopp (Mannheim) an ihrer Seite wissen.

Hinzu kommt: Auch nach ihrer zweiten Saison haben die Löwen noch immer keinen Hauptsponsor gefunden, der das große Löwen-Logo auf der Trikotbrust der Spieler ablöst. Auf die Suche können die Hessen aber weiterhin mit guten Kennzahlen gehen: Die Eissporthalle war mit 6990 Zuschauern in der abgelaufenen Saison zwölfmal ausverkauft, generell steigt die Aufmerksamkeit für den Eishockeysport hierzulande. Kurz vor Ende der Saison vermeldete die DEL, dass keine europäische Eishockeyliga mehr Zuschauer in ihren Hallen begrüßen konnte.

Spielen die Löwen 2025 im Waldstadion?

Dass die Löwen nicht in einer Multifunktionsarena samt größerer Vermarktungsmöglichkeiten spielen, sondern nach wie vor in der funktionierenden, aber wenig modernen Eissporthalle am Ratsweg, ist ebenfalls ein Hemmnis auf dem Weg zu einem höheren Etat. Um mehr aus den vorhandenen Möglichkeiten der Halle herauszuholen, haben sich die Löwen überlegt, einen Teil der Stehplätze auf Höhe der Mittellinie in sogenannte Premi­um-Stehplätze umzuwandeln, bei denen jeder Stehplatz einzeln markiert ist. Aus der Fanszene und den Fanklubs kamen prompt Widerstand und Kritik.

„Wir wollen und müssen uns die DEL auch leisten können“, sagte Krämer zu der Neuerung. Die Stehplatzkarten mit Platzreservierung werden für fünf Euro mehr verkauft als herkömmliche Stehplatzkarten – und sind somit eine kleine Zusatzeinnahme für den Klub. Zusätzlich wollten die Löwen denjenigen Zuschauern entgegenkommen, de­nen es in einem herkömmlichen Stehplatzbereich zu eng ist.

Das Problem des Platzmangels könnte in der kommenden Saison an einem Spieltag besser werden: Denn die Eintracht Frankfurt Stadion GmbH hat gemeinsam mit den Löwen die Bewerbung für ein „Wintergame“ im Frankfurter Waldstadion eingereicht. Wenn die Löwen den Zuschlag bekommen, treffen sie am 4. Januar 2025 auf die Adler Mannheim. Ob Frankfurt oder Düsseldorf den Zuschlag erhält für das Eishockeyspiel im Fußballstadion, wird in den kommenden Tagen vom Aufsichtsrat der Liga entschieden.

Dabei sein bei diesem Highlight könnte dann Nathan Burns, der sein Vertrag um zwei weitere Jahe verlängert hat. Nicht mehr teilnehmen wird Stürmer Brett Breitkreuz. Er verlässt die Löwen nach insgesamt sieben Saisons – mit exakt 200 Scoringpunkten für den Klub. „Tief in mir weiß ich, dass ich bereit bin für den nächsten Job in meinem Leben. Aber es ist schwer, sich zu verabschieden“, sagte er nach seinem letzten Spiel. Bei den Fans genoss der mittlerweile 34-Jährige immer hohes Ansehen, nicht weil er durch Schönspielerei glänzte, sondern weil er durch sein physisches Spiel wichtig für den Teamerfolg war. Diese Rolle wird nun ein anderer Profi übernehmen müssen.