Frankfurt in DEL :
Geschärfte Sinne bei den Löwen

Von Valentin Teufel
Lesezeit: 3 Min.
Auf ihn ist Verlass: Maksim Matushkin (rechts) ist für die Löwen Frankfurt auf dem Eis.
Die Löwen Frankfurt kämpfen weiter um den Klassenverbleib in der Deutschen Eishockey Liga. Hoffnung machen einige erstarkte Profis wie Julian Napravnik oder das „absolute Vorbild“ Maksim Matushkin.

Acht Punkte. Das ist der komfortable Abstand, den die Nürnberg Ice Tigers auf die Löwen Frankfurt in der Deutschen Eishockey Liga (DEL) haben. Während die Nürnberger Platz 10 und damit den letzten Pre-Play-off-Rang belegen, stehen die Löwen nach der 4:5-Niederlage am Dienstagabend gegen den EHC München weiterhin auf Platz zwölf.

Auf die Pre-Play-offs werden die Frankfurter nun nicht mehr spekulieren. Denn die Ice Tigers müssten alle drei noch ausstehenden Ligaspiele verlieren, Frankfurt müsste die drei kommenden Spiele gegen Ingolstadt, Iserlohn und Düsseldorf in regulärer Spielzeit gewinnen, um die Saison noch einmal zu verlängern und sich sogar vage Hoffnungen auf die Play-off-Teilnahme machen zu können. In der Kombination ist das äußerst unwahrscheinlich.

Doch ohnehin schärfen die Frankfurter seit Wochen die Sinne im Kampf gegen den Abstieg, denn der Klassenverbleib ist noch nicht gesichert. „Es wird oft drauf gewartet, dass hier mehr Action ist. Ich bin damit nicht d’accord“, sagte Sportdirektor und Interimstrainer Franz-David Fritzmeier unmittelbar nach der Niederlage gegen München beim Streamingdienst MagentaSport. Diszipliniertes Spiel in der Offensive aber auch in der Defensive ist die taktische Vorgabe auf dem Weg in Richtung Klassenverbleib. Jedoch hapert es an der kontinuierlichen Umsetzung über 60 Minuten. Das Spiel gegen München war nicht das erste, das die Frankfurter auch durch grobe individuelle Fehler verloren.

„Mittlerweile sind wir aneinander gewöhnt“

Aber es gibt ebenso die positiven Entwicklungen, besonders auffällig bei den Spielern, deren Vertragsverlängerung bereits verkündet wurde oder die ohnehin einen Vertrag für die kommende DEL-Saison besitzen. In den Fokus spielt sich wieder die Reihe von Dominik Bokk und Carter Rowney, die mittlerweile wieder mit dem 26 Jahre alten Julian Napravnik zusammenspielen. „Am Anfang hat es ein bisschen gebraucht, bis unsere Reihe geklickt hat. Mittlerweile sind wir aneinander gewöhnt, machen gute Plays und punkten ordentlich“, resümiert Napravnik den Saisonverlauf. Alle drei werden im Falle des Klassenverbleibs auch kommende Saison für die Löwen auflaufen.

Napravnik spielt erst seit November für die Hessen, zuvor stand er im Kader der Hershey Bears, die in der zweitklassigen American Hockey League (AHL) spielen. Dort bekam er aber nur wenig Eiszeit. Ein Grund, der den Wunsch nach einem Wechsel immer weiter reifen ließ. Regelmäßig wird er bei den Löwen für 18 bis 20 Minuten eingesetzt, ist ein wichtiger Bestandteil des Offensivspiels der Frankfurter. Doch auch abseits des Eises ist Napravnik trotz der misslichen Lage des Klubs immer noch zufrieden mit seiner Entscheidung. „In Hershey war außer Eishockey nur wenig los. Hier ist der Lifestyle schon ein anderer“, sagt er. Auch die Nähe zur Familie, die er von der Frankfurter Eissporthalle in zwanzig Minuten erreicht, ist ein Wohlfühlfaktor.

Weniger von Leistungsschwankungen in dieser Saison betroffen war Verteidiger Maksim Matushkin, den Fritzmeier im Zuge seiner Verlängerung um drei weitere Saisons als „absoluten Vollprofi und absolutes Vorbild“ adelte. Mit seinen zahllosen Schüssen und Vorlagen ist er der effektivste Profi der Hessen vor dem gegnerischen Tor – und das als Defensivkraft. Am Freitagabend in Ingolstadt (19.30 Uhr) wird er voraussichtlich sein 50. Spiel im Löwen-Dress bestreiten. Denn, wie sich das für einen Vorzeigeprofi ziemt, hat der 34-Jährige noch kein Spiel in dieser DEL-Saison verpasst. Bleibt das so, wird er sicherlich auch Play-off-Spiele mit den Löwen erleben – aber wahrscheinlich nicht am Ende dieser Saison.