Randale am „Tag der Amateure“ :
Verfahren gegen SV Babelsberg

Von Sebastian Stier, Berlin
Lesezeit: 1 Min.
Bilder vom Tag der Amateure: Zwischenfälle in Babelsberg haben Ermittlungen zur Folge
Der „Tag der Amateure“ war überschattet von Ausschreitungen und Zwischenfällen mit Pyrotechnik. Das Hochrisikospiel zwischen Babelsberg und Cottbus endet nun in Ermittlungen des Verbandes.

Am Morgen nach dem Brandenburger Landespokal-Finale sah die Welt von Archibald Horlitz schon freundlicher aus. SMS und E-Mails hatten den Präsidenten des SV Babelsberg 03 über Nacht erreicht, angereichert mit netten Worten und viel Zuspruch. „Das hat sehr gut getan“, sagt Horlitz. Einen Tag zuvor hatte er mit seinem Rücktritt gedroht, weil es beim im heimischen Karl-Liebknecht-Stadion ausgetragenen Finale gegen Energie Cottbus (0:1) wieder zu Ausschreitungen gekommen war. Babelsberger Fans hatten Böller und Leuchtraketen in den Gästeblock gefeuert. Der Fußball-Landesverband entschied, keine Siegerehrung durchzuführen.

Gegen den SV Babelsberg wird ein Verfahren eingeleitet, kündigte Verbandspräsident Siegfried Kirschen an. Am „Tag der Amateure“ wurden zudem in Koblenz im Rheinlandpokalfinale beim Zünden von Pyrotechnik zwischen TuS und Rot-Weiß Koblenz drei Personen, darunter ein sechsjähriger Junge, verletzt. Die Endspiele im Saarland und um den Mittelrhein-Pokal mussten unterbrochen werden, weil Fans die Plätze in Elversberg und Aachen stürmten.

Brandenburgs Ministerpräsident Dietmar Woidtke, der in Babelsberg im Stadion war, sagte: „Wieder haben einige Chaoten den Fußball missbraucht“, sagte er. Im April 2017 hatten Cottbusser Anhänger an gleicher Stelle den Hitlergruß gezeigt, Leuchtraketen flogen, die Polizei schritt ein. „Die Cottbusser haben ihre Lektion gelernt und sich 1A verhalten, Scheiße gebaut haben unsere Leute“, sagte Horlitz. „Nach unserem Ermittlungsstand handelt es sich bei den Schuldigen um zwei Fangruppen, die bereits in der Vergangenheit problematisch waren“, sagte Horlitz. Er fordert einen „Selbstreinigungsprozess“ des Fanlagers, die Krawalle müssten geschlossen und aufs schärfste verurteilt werden.