Unterwegs im Eisbrecher :
Surreales Treffen im Nebel des Nordpols

Von Freddy Langer
Lesezeit: 17 Min.
Freizeit am Nordpol: Manche gehen spazieren . . .
Früher kam man nur zu Fuß zum Nordpol. Jetzt bringt einen der Luxus­eisbrecher Le Commandant Charcot mit allem Komfort dorthin. Ein Vergleich.

Später erst, viel später, als ich längst wieder zu Hause war, kam mir ein verwegener Gedanke, nahe an der Grenze zur Blasphemie. Was, ging es mir durch den Kopf, wenn Kapitän Etienne Garcia den Autopiloten eingeschaltet hatte. Wenn sein Auftritt in den extravaganten Handschuhen aus Robbenfell, in denen er die letzten Meter von der Brücke aus manövrierte, nur ein Spiel gewesen ist. Wenn gar nicht er es war, der uns auf den winzigen Punkt zusteuerte, der auf der elektronischen Anzeige des GPS nur für Sekunden aufflammte. Klick, war er fotografiert. Zack, war er schon wieder weg: 90 Grad Nord – der Punkt, an dem alle Längengrade aufeinandertreffen und an dem der stählerne Rumpf der Le Commandant Charcot eigentlich hätte laut kreischen müssen, als er über die Erdachse kratzte, deren oberes Ende dort angeblich aus dem Globus schaut.

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