Herzblatt-Geschichten :
Wie hört sich die Liebe an?

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Schlafengehen ist harte Arbeit: Sharon Stone
Macht es „Zoom“, wenn man sich verliebt, oder „Pling-Pling“? Spukt Meister Proper in Monaco? Ist eine Ehe wie ein Wannenbad? Die Herzblatt-Geschichten.

Schönen Dank auch, „Bild“, und schönen Dank, Florian Silbereisen, für das Bild, das aus unserem Kopf nicht mehr rausgehen will. In der „Bild“-Zeitung nämlich blickt Silbereisen auf seine Karriere zurück und schreibt zu einem Foto, das ihn in einer Show mit einem Schottenrock zeigt: „Ein solcher ist sehr praktisch, denn wenn man auf der Bühne richtig Gas gibt, kann ein bisschen Luft untenrum nicht schaden.“ Wir hoffen nun wirklich sehr, er hat das mit dem Gasgeben nicht wortwörtlich gemeint, und falls doch, dass seine Showgäste damals ausreichend Sicherheitsabstand hatten.

Wenden wir uns rasch anderen Dingen zu, etwa der Liebe. Jutta Speidel hat damit lang nicht abgeschlossen und teilt dem „Neuen Blatt“ mit: „Vielleicht treffe ich beim nächsten Einkauf im Supermarkt jemanden, bei dem es wieder ‚Pling-Pling‘ macht? Alles ist möglich!“ Was die Frage aufwirft: Welches Geräusch eigentlich macht die Liebe, und zwar dann, wenn sie frisch entspringt? Manche sagen, es macht „Zoom“, andere sagen, „Bang“. Bei Jutta Speidel macht es „Pling-Pling“, doch Vorsicht: Es könnte sich auch um den Scanner der Supermarktkasse handeln. Nicht zu verwechseln wiederum mit „Palim-Palim“, das ist bekanntlich die Türglocke.

Eine weiße Gestalt

Wieder andere, nämlich „verdächtige Geräusche“ seien auf dem Speicher des monegassischen Fürstenpalastes zu hören, lesen wir im „Goldenen Blatt“, denn in Alberts und Charlènes „Traumschloss spukt es“. Kein Geringerer als Dynastiebegründer France­sco Grimaldi gehe dort als Geist umher, lässt das Blatt einen „betagten Butler“ behaupten. „Mehr noch: Eine Reinigungskraft will bereits eine weiße Gestalt gesehen haben.“ Wollen wir das glauben? Womöglich ist die von der Reinigungskraft gesichtete weiße Gestalt gar nicht Francesco Grimaldi, sondern Meister Proper gewesen.

Wo es ums Übersinnliche geht, ist Uri Geller nicht weit. Wie „Bunte“ weiß, schimpft der Mentalist „auf das US-Pentagon. Dort heiße es in einem Bericht, dass es bislang keine Anzeichen auf außerirdisches Leben gebe. Geller widerspricht: Er selbst habe beim CIA UFO-Teile in der Hand gehalten.“ Und nicht nur das: Er hat sie kraft seiner Gedanken sogar verbogen.

Dieser Text stammt aus der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung.
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Profane juristische Streitigkeiten sind immer unangenehm, da halten wir uns gerne raus. Dass es zwischen Motsi Mabuse und ihrem Exmann offenbar bald zu einem Prozess kommt, nachdem sie ihm – wie „Bild“ schreibt – in ihrer Autobiographie unter anderem vorwarf, er habe in der Ehe „ihren Zugang zu Bargeld und Essen kontrolliert“, erwähnen wir dann auch nur wegen der Aussage, mit der sich der Exgatte gegenüber der britischen „Sun“ verteidigt hat: „Ich habe sie nicht missbraucht, ich war einfach nur deutsch.“ Das führt zu einer geradezu philosophischen Frage: Wie viel Deutschsein ist, menschlich wie juristisch betrachtet, gerade noch erträglich? Eine solche Sache vor Gericht ausfechten zu wollen, scheint uns jedenfalls tatsächlich ausgesprochen deutsch zu sein.

Bis es schrumpelig wird

Zu spät jedenfalls kommt in jenem Fall der „Leitsatz für eine gute Ehe“, den Komiker Bernd Stelter „Frau im Spiegel“ anvertraut: „Eine Ehe ist wie ein Badewannen-Besuch, man legt sich rein und fühlt sich wohl, bis es schrumpelig wird.“ Hinzufügen könnte man: Wenn das Ganze sich zu lang hinzieht, kühlt es deutlich ab, und man sucht besser das Weite.

Freund der großen Vs: Peter Kloeppel
Freund der großen Vs: Peter Kloeppeldpa

Der scheidende RTL-Nachrichtenmann Peter Kloeppel hingegen setzt, wie er „Gala“ erzählt, in seiner Ehe auf die „fünf großen Vs“, die ihm einst ein Pfarrer aufzählte: „Verstehen, verzeihen, vertrauen, sich versagen – und immer wieder neu verlieben.“ Wichtig dabei: nicht versagen, sondern sich versagen. Das sollten wir uns alle gut einprägen; nicht dass am Ende noch jemand denkt, die fünf großen Vs seien vegetieren, verknöchern, veralbern, verhöhnen und vremdgehen.

Was uns auch inspiriert: die Zu-Bett-geh-Rituale Sharon Stones, die „Gala“ beschreibt. Bis zwei Uhr morgens malt sie gern, danach: „Ein bisschen TV gucken, ein Fußbad in einer Schale aus Indien nehmen“; es folgen „ein Feuer im Kamin, eine Meditation mit Kristallen, ein paar Kniebeugen, etwas Yoga“. Und am Ende ein Kräutertee. Das machen wir künftig genauso. Hoffentlich sind wir mit dem ganzen Programm bis sieben Uhr durch, dann klingelt nämlich der Wecker.