Herzblatt-Geschichten :
Es war kalt, aber klasse

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Im Liebesglück: Johannes B. Kerner
Wie alt ist Kerners Ehefrau? Was passiert bei Marianne und Michael im Schlafzimmer? Und hat Ross Antony eine Macke? Die Herzblatt-Geschichten.

Gelegentlich ist an dieser Stelle mit, wir geben es offen zu, durchaus süffisantem Unterton berichtet worden über Paare, bei denen zumeist der männliche Partner deutlich älter als die Partnerin ist. Ein Spezialist auf diesem Feld ist Rupert „Medienmogul“ Murdoch (92), der sich im vergangenen Jahr mit einer 67 Jahre jungen Moderatorin verlobt, sich drei Wochen danach aber wieder von ihr getrennt hatte. Nun hat sich Murdoch schon wieder verlobt, und zwar ein weiteres Mal mit einer 67-Jährigen. „Bild“ schreibt: „Mit Elena soll es jetzt für immer sein!“ Das wollen wir mal ruhig glauben. Was wir nicht glauben: dass „immer“ in diesem Fall auch „ewig“ bedeutet.

Interessanter noch als Murdoch findet „Bild“ das jung-ältere Liebesglück von Johannes B. Kerner (59). „Heimliche Hochzeit!“, titelt das Blatt am Mittwoch: „Alina ist 32 und Kunst-Expertin.“ Offenbar mit einer Vorliebe für, haha, Alte Meister. Donnerstag die nächste Titelstory: „Alina (32) eroberte Kerners Herz im Sturm.“ Am selben Tag fällt uns dann eine seltsam karge Schlagzeile auf der „Bild“-Website auf: „Betr. Johannes B. Kerner“ steht da in kleiner Schrift sowie, deutlich größer: „Korrektur“ (...) „Wir schrieben, ihr Alter sei 32. Korrekt ist aber 28“, räumt „Bild“ ein.* (...) Wir sind jetzt gespannt, wie kommende Woche „Bunte“ aussehen wird, die für ihre aktuelle Titelstory offenbar von „Bild“ abgeschrieben hat: „Johannes B. Kerner – Heimliche Hochzeit – Sie ist 27 Jahre jünger.“ 31 Jahre, „Bunte“, 31.

Man kann alles schaffen

Michael, der im Volksmusikduo Marianne und Michael der Michael ist, überrascht uns in einem „Bunte“-Interview in mehrfacher Hinsicht. Zum einen kennt auch er sich aus mit Liebeleien, bei denen einer deutlich reifer ist. In seinem Fall war die Frau sogar mehr als doppelt so alt wie er. Auf die Frage nach seiner Entjungferung – wir hätten uns nie getraut, den Mann das zu fragen – antwortet er: „Ich war 13 und sie war 27.“ Man sei „ein Stück in den Wald“ gegangen: „Es war kalt – aber klasse! Ich habe sie nie wieder gesehen. Es hat meinen Leitspruch fürs Leben geprägt: Alles geht. Man kann alles schaffen.“ Wenn man es nur will, kann man sich also als Kind von einer längst Erwachsenen entjungfern lassen, die dabei ernsthafte juristische Probleme riskieren würde. Wirklich alles geht halt doch nicht.

Geschlechtslose Wesen: Marianne und Michael
Geschlechtslose Wesen: Marianne und Michaeldpa

In seinen jungen Jahren, in denen er „wirklich unanständige Lieder, eindeutig zweideutige Lieder gesungen“ habe, scheint Michael sich jedenfalls genug ausgetobt zu haben. Heute beteuert er, dass er Marianne nie betrogen habe: „Nein. Ich war eher ein Neutrum. Die Marianne genauso.“ Erstaunlich, dass es diesen beiden geschlechtslosen Wesen gelungen ist, zwei Söhne zu zeugen. Außerdem teilt Michael mit: „In der Regel schlafen wir Hand in Hand ein, die Beine a bisserl überkreuzt.“ Ja, werte Leserschaft, wenn Sie seit Jahren in getrennten Schlafzimmern nächtigen, dann schauen Sie jetzt a bisserl beschämt.

Über Dakota Johnson und Chris Martin schreibt „Frau im Spiegel“, sie „sollen sich heimlich nach sechsjähriger Beziehung verlobt haben. Ein Freund: ,Sie waren vom ersten Tag an ineinander verliebt, sodass der nächste Schritt unausweichlich war.‘“ Tja, fünf Jahre und 364 Tage lang scheinen sie dem Schritt ja doch ausgewichen zu sein.

Kein Platz für einen Mann

Drew Barrymore wiederum hat den Männern „abgeschworen“, wie wir „In“ entnehmen: „Ich weiß einfach nicht, wo ich einen Mann noch unterbringen soll.“ So schwer stellen wir uns das gar nicht vor: Eine kleine Kammer reicht völlig aus, sofern es Kaltgetränke und einen Fernsehapparat mit Sportkanal gibt.

Dieser Text stammt aus der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung.
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Vorige Woche erst waren die Dänen Mary und Frederik dran, nun verhilft „Das goldene Blatt“ den Spaniern zu Nachwuchs: „Mit 51 Jahren soll Letizia Zwillinge erwarten“, welche „die Liebe sicher zurückbringen“ könnten – denn „eine traurige Vermutung macht in Madrid seit Wochen die Runde: Nach 19 Ehejahren sollen sich Letizia und Felipe (56) nichts mehr zu sagen haben.“ Ob die Liebe zurückkäme, wissen wir nicht, auf jeden Fall hätten sie sich als Zwillingseltern viel zu sagen: „Nummer eins heult schon wieder. Wo ist denn der blöde Schnuller?“ – „Such selber, ich wechsele Nummer zwei gerade die Windeln.“

Ebenfalls im „Goldenen Blatt“ gibt Schlagersänger Ross Antony ein gemeinsames Interview mit seiner Mutter Vivien, die auf die Frage, ob Ross „eine Macke“ habe, erklärt: „Oh ja! Er stellt immer alles aus, wenn er das Haus verlässt!“ Sohn Ross präzisiert: „Ich mache alle Lichter aus. Alle Schalter. Den Herd, den Fernseher. Außerdem kontrolliere ich bis zu neun Mal, ob die Haustür wirklich abgeschlossen ist. Mama findet, dass das alles sinnlos ist, da eh nichts passieren wird.“ Viviens Worte im Ohr werden wir, wenn wir gleich rausgehen, das Licht und die Kerzen an-, den Wasserhahn aufgedreht und Fenster und Wohnungstür offen lassen. Wir wollen uns nämlich nicht nachsagen lassen, dass wir eine Macke haben.