Fall Emmett Till :
Ein Lynchmord vor fast 67 Jahren wird nicht weiter juristisch verfolgt

Von Christiane Heil, Los Angeles
Lesezeit: 2 Min.
Das Grab von Emmett Till auf dem Burr Oak Friedhof in Chicago
Hatte der 14 Jahre alte Schwarze Emmett Till eine weiße Verkäuferin begrapscht? Wegen der falschen Vorwürfe wurde er von ihrem Mann gelyncht. Vor Gericht kommt die Verkäuferin deshalb jetzt aber nicht mehr.

Die Begegnung zwischen dem afroamerikanischen Jugend­lichen Emmett Till und der weißen Verkäuferin Carolyn Bryant Donham im Südstaat Mississippi wird wohl immer ein Rätsel bleiben. Fast 67 Jahre nach dem zufälligen Treffen in einem Lebensmittelgeschäft, das mit Tills Lynchmord endete und die amerikanische Bürgerrechtsbewegung befeuerte, hat eine Grand Jury es jetzt ein weiteres Mal abgelehnt, Bryant Donham vor Gericht zu stellen. Die Beweise gegen die inzwischen Siebenundachtzigjährige, teilte die Staatsanwaltschaft des Bezirks Leflore in dieser Woche mit, reichten für eine Anklage nicht aus. Schon im Jahr 2007 hatte eine Grand Jury darauf verzichtet, Bryant Donham wegen Tills Tod zur Verantwortung zu ziehen.

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