Börsen am Feiertag :
Edel- und Industriemetalle setzen Aufschwung fort

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Am Pfingstmontag notierte der Dax etwas fester.
Der Handel in Deutschland verläuft am Montag feiertagsbedingt ruhig. Vom Tod des iranischen Präsidenten sind die Ölmärkte nur wenig beeinflusst.

Die Hoffnung auf sinkende Zinsen und eine wirtschaftliche Erholung in China treiben die Börsen zum Wochenauftakt an. Der Dax notierte am Montag gegen Mittag knapp ein halbes Prozent fester bei 18.774 Punkten. Auch der Euro Stoxx 50 lag leicht im Plus bei 5071 Zählern. Analysten führten die Gewinne auf die jüngsten staatlichen Maßnahmen zur Bekämpfung der Immobilienkrise in China zurück. Auch die neu entflammten Zinshoffnungen nach dem Rückgang der US-Inflation im April sorgten weiterhin für gute Laune. „Die Silberstreifen am Horizont der globalen Wirtschaft überwiegen“, sagte Vincent Chaigneau, Chefanalyst bei Generali Investments.

Nun warten die Investoren mit Spannung auf die im weiteren Wochenverlauf anstehenden Auftritte zahlreicher Fed-Vertreter und die Veröffentlichung der jüngsten Sitzungsprotokolle der US-Notenbank. Daraus erhoffen sie sich Hinweise, ob die Hoffnung am Markt auf eine Zinssenkung im September oder November berechtigt ist. Die Wahrscheinlichkeit dafür wird an den Terminmärkten derzeit auf rund 65 und 75 Prozent geschätzt. Sinkende Zinsen beim Fed-Entscheid im Dezember gelten als so gut wie ausgemacht.

Die Hoffnung auf eine Erholung des angeschlagenen chinesischen Immobiliensektors feuerte die Rally am Metallmarkt weiter an. Die Preise für Gold und Kupfer setzten ihre Rekordjagd fort und verzeichnen mit 2449,89 Dollar je Feinunze und 11.104,50 Dollar pro Tonne neue Höchststände. Die Investoren deckten sich auch mit Silber ein, das mit 32,02 Dollar je Feinunze so teuer war wie seit Anfang 2013 nicht mehr.

Dabei sei es bemerkenswert, dass die Edel- und Industriemetalle zusammen anziehen, schrieben die Analysten der Rabobank. „Normalerweise senden sie unterschiedliche Signale aus, weil das Kupfer als industrieller Rohstoff die Aussichten für die Wirtschaft widerspiegelt und das Gold ein Indikator für die allgemeine Stimmung ist“.

OPEC-Reserven sichern Preise ab

Am Ölmarkt konnten die Preise ihre anfänglichen Gewinne nicht halten. Die Nordsee-Sorte Brent und die US-Sorte WTI verbilligten sich am Montagmorgen um jeweils bis zu rund einem halben Prozent auf 84,44 und 80,39 Dollar pro Barrel (159 Liter). Hintergrund war Verunsicherung am Markt nach dem Tod des iranischen Präsidenten bei einem Hubschrauberabsturz.

Danach bauten sie allerdings die Gewinne wieder ab und lagen mit 83,74 und 79,73 Dollar leicht im Minus. „Der Markt scheint gegenüber geopolitischen Entwicklungen zunehmend abgestumpft zu sein, was wahrscheinlich auf die großen Kapazitätsreserven des Ölkartells Opec zurückzuführen ist“, sagte Warren Patterson, Chefstratege für Rohstoffe bei der niederländischen Bank ING.

Porsche und Volkswagen verlieren wegen Analysten

Bei den Einzelwerten trieb das Rätselraten um die weiteren Entwicklungen in Nahost Rheinmetall an die Dax-Spitze. Die Papiere des Rüstungskonzerns gewannen 2,4 Prozent. Insgesamt war der Handel in Frankfurt am Pfingstmontag aber feiertagsbedingt recht dünn.

Die Rally am Metallmarkt schob indes den europäischen Bergbausektor an. Der Branchenindex mit Werten wie Aurubis, Voestalpine und Glencore rückte um gut ein halbes Prozent vor.

Ein negativer Analystenkommentar belastete dagegen Porsche AG und Volkswagen. Die Papiere der Autobauer gaben knapp anderthalb beziehungsweise gut ein halbes Prozent nach. Die Experten der US-Großbank Morgan Stanley hatten die Titel beider Unternehmen auf „Underweight“ nach zuvor „Equal-Weight“ herabgestuft. Hintergrund sei unter anderem die Abhängigkeit der Konzerne von ihren Geschäften in China.