„Till – Kampf um die Wahrheit“ :
Das ungesühnte Verbrechen

Lesezeit: 5 Min.
Danielle Deadwyler in dem Kinofilm  „Till – Kampf um die Wahrheit“
Denkmal für eine Mutter: Chinonye Chukwus Kinofilm „Till – Kampf um die Wahrheit“ erzählt die wahre Geschichte eines brutalen Lynchmords an einem Kind. Und doch ist es kein Film über Opfer.

Eine Mutter steht an der Bahre mit der Leiche ihres ermordeten Kindes. Sie war gewarnt worden vor dem Anblick und hatte dem Bestatter zugenickt, bevor er das Laken hob. Nach einem kurzen Schrei schickt sie ihre Begleiter fort und bleibt mit dem Leichnam allein. Das ist der Moment, zu dem die Filmemacherin Chinonye Chukwu auch uns, dem Publikum, den von Tagen im Wasser aufgedunsenen, von Schlägen und einem Kopfschuss entstellten Körper des Jungen zeigt, den seine Mutter Bo nennt. Emmett Till heißt er mit vollständigem Namen, und die Szene gehört zwar in den Spielfilm „Till – Kampf um die Wahrheit“, aber sie ist nicht erfunden.

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