Fahrradfahren als Kind :
Wer zuerst bremst, hat verloren

Lesezeit: 4 Min.
Easy Radler: Für Kinder ist das Fahrrad eine Verlockung.
Am ersten eigenen Rad hängen die schönsten Kindheitserinnerungen der Unabhängigkeit. Und am ersten Rad des eigenen Kindes die Ängste heutiger Eltern.

In der Erinnerung hat die Szene längst unglaubwürdige Züge angenommen, sie ist zu einem Standbild erstarrt und zeigt den Jungen auf dem Fahrrad im Licht eines Novembernachmittags. Den graubraunen Steg hat er gerade hinter sich gelassen, er schwebt über dem See, gleich wird er hineinplatschen. Waghalsig wie James Dean beim Hasenfußrennen in „. . . denn sie wissen nicht, was sie tun“, entschlossen wie Elliott aus „E.T.“, als er den armen Außerirdischen auf seinem BMX-Rad rettet. Dabei hatten wir damals, Ende der siebziger Jahre, beide Filme gar nicht sehen können, den einen, weil wir dafür noch zu klein waren, den anderen, weil es ihn noch gar nicht gab. Es gab einen Plattenweg an der Badestelle des Dörfchens, in dem wir aufwuchsen. Er führte die Liegewiese hinab geradewegs auf einen Steg, und ausgerechnet, wenn das Wasser schon richtig kalt war und der Holzsteg einigermaßen glatt, kamen wir auf die Idee, mit den Rädern die Wiese hinabzujagen: Wer zuletzt bremst, gewinnt.

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