Digitalstandort Deutschland :
Mehr Gründungen in der Spielebranche

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Negativbeispiel trotz guter Nachrichten aus der deutschen Spielebranche: Das Spiel „Gollum“ von Daedalic brach dem Entwickler aus Hamburg das Genick.
Mehr Unternehmen und Beschäftigte befassen sich hierzulande mit Videospielen. Fördermittel des Bundes helfen dabei. Aber es zeigt sich auch, dass staatliche Vergünstigungen kein Allheilmittel sind.

Die Anzahl der Unternehmen, die in Deutschland im Bereich der Videospiele arbeiten, ist abermals gestiegen. 908 Unternehmen befassen sich hierzulande im Moment mit der Entwicklung oder dem Vertrieb von Videospielen, wie der Branchenverband Game bekannt gab. Das sei ein Zuwachs von 15,5 Prozent im Vergleich zur letzten Erhebung.

Auch die Zahl der Beschäftigten im Bereich stieg demnach um knapp 7 Prozent auf 11.992. Die positive Entwicklung führt der Verband vornehmlich auf die Förderung des Bundeswirtschaftsministeriums (BMWK) für die Branche zurück. Die Fördermittel hierfür sind jedoch voraussichtlich bis 2025 ausgeschöpft.

Viele der Gründungen sind kleine Unternehmen mit wenigen Mitarbeitern. Auf die Frage der F.A.Z., ob die Gründungen denn auch ohne die staatliche Förderung langfristig überleben könnten, antwortet Verbandsgeschäftsführer Felix Falk verhalten: „Nicht alle der zuletzt gegründeten Games-Unternehmen werden es schaffen, dauerhaft erfolgreich zu sein.“ Falk und sein Verband pochen immer wieder darauf, günstige Wettbewerbsbedingungen im Vergleich mit anderen Ländern zu schaffen, in denen die Produktion steuerlich begünstigt wird.

Dass auch die Förderung nichts hilft, wenn die Qualität der Spiele nicht stimmt, zeigte sich am Beispiel Daedalic Entertainment. Für ein geplantes Spiel des Entwicklers und Verlegers war mit 2 Millionen Euro aus den Bundesmitteln die bisher höchste Summe zugesagt worden.

Nach mehreren kommerziellen Fehlschlägen sah sich Daedalic im Juni gezwungen, sich nur noch auf den Verlag von Fremdproduktionen zu konzentrieren. Die Entwicklung des geplanten Spiels wurde eingestellt und das BMWK informiert.