Für rund 225 Millionen Dollar :
Katy Perry verkauft Musikrechte

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Katy Perry im Mai 2023
Viele andere Künstler haben es vorgemacht, nun verkauft auch Katy Perry einen Teil ihrer Musikrechte. Das Paket ist dem Käufer wohl mehr als 200 Millionen Dollar wert.

Die amerikanische Musikerin Katy Perry hat einen Teil ihrer Musikrechte an Litmus Music verkauft. Wie das Branchenmagazin „Billboard“ berichtet, zahlt das vom Finanzinvestor Carlyle finanzierte Unternehmen rund 225 Millionen Dollar für die Perry zustehenden Anteile aus der Vermarktung ihrer fünf Alben „One of the Boys“, „Teenage Dream“, „PRISM“, „Witness“ und „Smile“ sowie ihre Autorenrechte. Von Litmus gab es keine Informationen zu den finanziellen Details des Katalogkaufs. Die Rechte an den zwischen 2008 und 2020 erschienen Aufnahmen selbst dürften weiterhin bei Capitol Records, einem Label von Universal Music, liegen – für das auch Dan McCarroll, einer der beiden Gründer von Litmus Music – einmal tätig war.

Mit der 38 Jahre alten Perry verkauft abermals ein vergleichsweise junger Act Rechte. Erst Anfang des Jahres erwarb der von Blackstone finanzierte Fonds Hipgnosis Songs Capital die Justin Bieber zustehenden Tantiemenanteile an der Vermarktung seiner Aufnahmen, die Leistungsschutz- und Aufführungsrechte („Neighbouring Rights“) sowie die Autorenrechte des 29 Jahre alten Kanadiers. Damals war von einem Preis in Höhe von mehr als 200 Millionen Dollar die Rede gewesen. Wie Justin Bieber hat auch Perry diverse ihrer Hits („Last Friday Night“, „Dark Horse“, „Teenage Dream“) mit anderen Künstlern zusammen geschrieben, die folglich auch Autorenrechte an den Werken halten und finanziell beteiligt sind.

Viele millionenschwere Rechte-Deals

In den vergangenen Jahren hatten diverse Künstler Anteile an ihrem Schaffen verkauft. Darunter waren beispielsweise Bob Dylan, Tina Turner, Sting, Paul Simon und Stevie Nicks oder auch John Legend, David Guetta und die Bands Mötley Crüe und Imagine Dragons. Den bis dato höchsten Preis – zumindest soweit bekannt – erzielte Bruce Springsteen mit dem Verkauf seiner Aufnahmen- und Autorenrechte an Sony Music und Eldridge Industries. Mehr als 500 Millionen Dollar soll Springsteen im Rahmen des Deals erhalten haben.

Üblicherweise kommen ältere Kataloge in der Regel auf in Relation gesehen höhere Preise, bemessen an den jährlichen Tantiemen-Einspielungen eines Pakets (Multiples), da bei diesen die jährlichen Einnahmen durch die über viele Jahre verfügbaren Daten gut kalkulierbar sind. Bei jüngeren wird eine sogenannte „Verfallskurve“ eingerechnet. So soll der Einfluss von aktuellen Entwicklungen herausgerechnet werden. Sowohl Perry als auch Bieber sind freilich auch seit mehr als zehn Jahren aktiv und nach wie vor sehr populär. Auch ihre Streamingzahlen etwa dürften folglich als sehr stabil gelten – obgleich die Datengrundlage nicht vergleichbar ist mit jener von Springsteen und Co. Auf Musikstreaming-Marktführer Spotify kommt Bieber derzeit auf 73 Millionen monatliche Hörer, Katy Perry zählt 51,4 Millionen. Bieber ist damit sogar unter den Top-10.

Kataloge gefragter Künstler sind mit der Aussicht auf regelmäßige und gut planbare Einnahmen gerade aus dem Streaming attraktiv. Zumal der Markt für Musikaufnahmen weiter wächst, und die Einnahmen durch weitere Vermarktung über den Verkauf physischer Tonträger oder der Platzierung von Werken in Filmen, Serien, Werbung oder Videospielen gesteigert werden können. Über Autorenrechte ist ein Käufer zudem etwa an den Einnahmen aus Cover-Versionen ebenfalls beteiligt, was im Falle von Perrys „Teenage Dream“ durchaus relevant ist.

Neben Musikunternehmen hatten so zuletzt auch viele Finanzinvestoren wie Blackstone, KKR oder Apollo Global Management Musikrechte ins Visier genommen. Die Zinswende hat den Markt im vergangenen Jahr etwas abgekühlt, manche Käufer sahen sich auch mit Blick auf die teurer werdende Begleichung von Schulden vor Herausforderungen gestellt.

Vergangene Woche kündigte etwa der Fonds Hipgnosis Songs den Verkauf von 29 Katalogen an, um unter anderem Schulden zu bedienen. Teure Deals gab und gibt es freilich weiterhin: So veräußerten Phil Collins, Tony Banks und Mike Rutherford Ende September 2022 ein umfangreiches Rechtepaket an das US-Musikunternehmen Concord Music. Dem „Wall Street Journal“ zufolge lag der Preis bei mehr als 300 Millionen Dollar. Der Verkauf von Bieber folgte dann Anfang dieses Jahres. Litmus Music übernahm derweil rund vier Monate nach Gründung im August 2022 die Rechte an den Aufnahmen von Keith Urban. Zum Preis gab es damals keine Informationen, Litmus war jedoch zunächst mit mehr als 500 Millionen Dollar an Kapital gestartet.