Statistische Methoden :
Übertreiben die Volkswirte die Empirie?

Von Volker Caspari
Lesezeit: 9 Min.
Vor der Wirtschaftsklausur: Studentinnen und Studenten in Kassel
Die Volkswirtschaftslehre hat sich in den letzten 50 Jahren stark gewandelt. Aus der übertriebenen Liebe zum Modell ist nun theorieblinder Datenglaube geworden. Geringe Replikationsraten geben Anlass zu Fragen.

Die Ökonomik oder die Volkwirtschaftslehre, wie sie im deutschsprachigen Raum, genannt wird, ist nicht erst seit der Finanzkrise 2008 immer wieder Gegenstand der Kritik. Hier ist zunächst zu fragen von wem und dann mit welchen Argumenten. Da ist die mehr oder weniger gut informierte Öffentlichkeit zu nennen, dann die wirtschaftspolitischen Institutionen (zum Beispiel Zentralbanken, Ministerien), natürlich die Studierenden des Fachs und nicht zuletzt die Kritik im inneren Kreis der wissenschaftlich aktiven Ökonominnen und Ökonomen. Natürlich findet beständig Forschung an den verschiedensten Fragestellungen und ein interner Diskurs darüber statt. Manche der Forschungen sind auf aktuelle Fragen der Wirtschaftspolitik ausgerichtet, andere arbeiten eher an den Grundlagen des Fachs. Letztere dringen selten an die Öffentlichkeit. Und immer gibt es auch Reflektion über das eigene Fach, seine Errungenschaften und seine Fehlleistungen.

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