Frankfurter Zeitung 3.11.1922 :
Das Problem der Markstabilisierung

Lesezeit: 3 Min.
Der deutsche Reichskanzler Joseph Wirth (Z.v.L.) auf der Konferenz in Genua.
John Maynard Keynes und andere ausländische Fachleute sollen ein Gutachten zur Stabilisierung der Mark erstellen. Eine Ansprache von Reichskanzler Joseph Wirth. Aus der Frankfurter Zeitung vom 3. November 1922.

Heute Vormittag hat der Reichskanzler, wie angekündigt, die ausländischen Sachverständigen empfangen. Es waren erschienen: die Herren Vissering, Cassel, Brand, Keynes, Dubois und Jenks. Der Reichskanzler begrüßte die Herren mit einer Ansprache, in der er nach einleitenden Begrüßungsworten folgendes ausführte: „Die Tatsache, dass alle Herren, an die wir die Einladung gerichtet haben, zugesagt und bereitwillig ihre Dienste zur Verfügung gestellt haben, bestätigt uns, dass der Entschluss der Reichsregierung, die Frage der Stabilisierung der deutschen Währung dem Gutachten ausländischer Sachverständiger zu unterbreiten, richtig war. Die Möglichkeit, die Mark zu stabilisieren, ist natürlich auch bei uns auf das eingehendste geprüft worden und umso intensiver, je mehr die Entwertung der Mark fortgeschritten ist und je verhängnisvoller die Folgen dieser Entwertung für die deutsche Volkswirtschaft, aber auch für die Wirtschaft der Länder geworden sind, mit denen Deutschland Handel treibt und Handel treiben muss.

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