Flamanville :
Explosion in französischem Kernkraftwerk

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Das Kernkraftwerk Flamanville steht im Norden Frankreichs direkt an der Küste.
In einem Kernkraftwerk in Nordfrankreich hat es offenbar eine Explosion gegeben. Ein Verstrahlungsrisiko besteht aber wohl nicht.

Im nordfranzösischen Kernkraftwerk Flamanville hat sich eine Explosion ereignet. Ein Verstrahlungsrisiko bestehe aber nicht, weil die Explosion außerhalb des nuklearen Bereichs des Werks gewesen und damit kein nuklearer Unfall sei, erklärten die französischen Behörden am Donnerstag.

Der staatliche Energiebetreiber EdF meldete, dass sich die Explosion um 9.40 Uhr im Maschinenraum des Kraftwerksblockes 1 ereignete. Das entstandene Feuer sei schnell gelöscht worden. Es habe keine „Opfer“ gegeben. Fünf Personen hätten giftige Dämpfe eingeatmet, doch sie würden nicht als „Verletzte“ bezeichnet. Die Stromproduktion des Reaktors wurde dennoch gestoppt.

Flamanville liegt in der nordfranzösischen Normandie am Ärmelkanal, rund 25 Kilometer von der Hafenstadt Cherbourg entfernt. Dort erzeugen seit Mitte der 1980er Jahre zwei Nuklearreaktoren Strom. Am gleichen Standort baut EdF einen dritten Reaktor der neuesten Generation. Der Bau dauert allerdings deutlich länger und wird erheblich teurer als geplant, weil es mehrfach zu technischen Schwierigkeiten gekommen ist. Stand heute soll er Ende 2018 in Betrieb gehen.

In Frankreich kommt es immer wieder zu Zwischenfällen in Kernkraftwerken. Das Land ist hochgradig von Kernenergie abhängig: Die 58 Kernreaktoren liefern rund 75 Prozent des französischen Stroms. Ein 2015 verabschiedetes Energiewende-Gesetz sieht vor, dass dieser Anteil bis 2025 auf 50 Prozent gesenkt werden soll, unter anderem durch einen Ausbau erneuerbarer Energien. Frankreichs Nuklearpark kommt allerdings langsam in die Jahre und muss daher erneuert werden. Im Durchschnitt sind die 58 Reaktoren rund 32 Jahre alt.