Folgenreicher Tiefseebergbau :
Das Gedächtnis des Meeres

Von Horst Rademacher
Lesezeit: 2 Min.
Manganknollen enthalten außer Mangan noch Kupfer, Kobalt, Nickel und zahlreiche andere Metalle.
Die Rohstoffvorkommen in der Tiefseeboden wecken Begehrlichkeiten. Doch das Schürfen am Meeresgrund könnte ungeahnte ökologische Folgen haben.

Welche langfristigen Folgen der mögliche Tiefseebergbau für die Umwelt auf dem Meeresgrund hat, war bisher weitgehend unbekannt. Eine Gruppe europäischer Forscher hat nun Ergebnisse einer Langzeituntersuchung aus dem Südostpazifik veröffentlicht, nach der ein bergmännischer Eingriff über lange Zeit schwere Wunden im Tiefseeleben hinterlässt. Mehr als ein Vierteljahrhundert später gab es in dem betroffenen Gebiet deutlich weniger kalkbildende Organismen und eine drastische Reduktion der filtrierenden Meeresfauna. Eine Rekultivierung, wie sie im Bergbau an Land, beispielsweise in den verschiedenen Braunkohlerevieren in Deutschland, betrieben wird, ist in der Tiefsee nahezu unmöglich.

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