Ärger um Frankfurter Rasen :
„Zum Glück habe ich überlebt“

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Ein Haken links, ein Haken rechts – und wieder liegt Jamal Musiala auf der Nase.
Der Rasen im Frankfurter EM-Stadion wird nach dem Spiel gegen die Niederlande harsch kritisiert. Der Stadionbetreiber weist die Schuld an den Verhältnissen von sich und sagt, der DFB habe nicht auf seinen Rat gehört.

Deutschland siegt, Musiala fällt, Nagelsmann schimpft. Bei „gefühlt“ jeder Aktion „bin ich ausgerutscht“ stellte Dribbler Jamal Musiala nach dem 2:1 der Fußball-Nationalmannschaft gegen die Niederlande verwundert fest: „Zum Glück habe ich überlebt.“ Thomas Müller hatte für die Platzverhältnisse nur zwei Worte: „Ein Wahnsinn.“

Dass Bundestrainer Julian Nagelsmann in Bezug auf den Rasen im Frankfurter Stadion von einer „Katastrophe“ gesprochen hat, liegt laut Meinung des Stadionbetreibers nicht an der Qualität der Rasenhalme oder des Untergrunds.

„Wir sind vom DFB aufgefordert worden, den Rasen vor dem Spiel 13 Minuten lang zu wässern. Gegen unseren Rat“, sagte Patrik Meyer, der Managing Director des Deutsche Bank Parks, am Mittwoch auf Anfrage der F.A.Z. „Wir kennen den Platz am besten.“

Als die National Football League (NFL) im vergangenen November Station in Frankfurt machte, wurde ein Hybridrasen verlegt. „Bei diesem Rasen wächst das Gras durch ein auf dem Boden aufgebrachtes Kunststoffnetz, das ihn scherfester macht und dem ganzen Produkt eine höhere Stabilität und Langlebigkeit verleihen soll“, hatte Meyer damals im F.A.Z.-Interview gesagt. Auch die Organisatoren der Europameisterschaft in Deutschland seien daran „sehr interessiert“ gewesen. Nach den Spielen war dieser Hybridrasen allerdings unbrauchbar. Meyer und sein Greenkeeper-Team ließen wieder den bewährten Natur-Rollrasen verlegen.

Für das nächste Fußball-Länderspiel in Frankfurt – die letzte EM-Vorrundenpartie der Deutschen gegen die Schweiz findet am 23. Juni statt – hat Meyer jetzt schon einen Vorschlag parat: „Bitte vor dem Spiel erst über den Platz gehen und schauen.“