Super Tuesday :
Der Dienstag mit den meisten Delegiertenstimmen

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Biden Supporter bei einer Super Tuesday Rally im März 2020 in Los Angeles.
Vorwahlen finden in Amerika traditionell oft am Dienstag statt. Ballen sich die Bundesstaaten an einem Termin, wird er zum Superdienstag.

Der Dienstag ist in den Vereinigten Staaten ein beliebter Tag für Wahlen. Das liegt nicht zuletzt daran, dass die Präsidentenwahl immer am Dienstag nach dem ersten Montag im November stattfindet. Bei der Festlegung auf den Dienstag waren verschiedene Überlegungen ausschlaggebend. Wahltag durfte in der christlich geprägten Gesellschaft nicht an einem Sonntag sein. Der Mittwoch fiel als Markttag – der war 1845 in den von der Landwirtschaft bestimmten Vereinigten Staaten wesentlich wichtiger als heute – aus. Außerdem musste ein Reisetag einberechnet werden, da zur damaligen Zeit das nächste Wahllokal zu weit entfernt sein konnte, um am selben Tag mit dem Pferd oder der Kutsche hin- und zurückzufahren – es blieben also Montag oder Donnerstag als Reisetag. Unter diesen Voraussetzungen wurde der Dienstag als beste Möglichkeit für den Wahltag festgelegt.

Bezog sich das ursprünglich nur auf die Präsidentenwahl, wurden in der folgenden Zeit auch immer mehr andere Wahlen an Dienstagen abgehalten. In der jüngeren Vergangenheit gab es immer wieder Diskussionen, den Wahltag auf das Wochenende zu schieben, da nur noch eine Minderheit der Amerikaner in der Landwirtschaft beschäftigt ist, die meisten Amerikaner aber am Dienstag arbeiten müssen. Im Zusammenhang mit der verstärkten Möglichkeit, seine Stimme auch vor dem Wahltag abzugeben, ist daraus jedoch bis dato nichts geworden.

Alle wollen früh mitentscheiden

In diesem Jahr finden an dreizehn Dienstagen zwischen Januar und Juni Vorwahlen der beiden Parteien statt, es ist somit der beliebteste Vorwahltag. Besonders viele Bundesstaaten haben den 5. März auserkoren. In 17 Bundesstaaten werden an diesem Tag mehr als ein Drittel aller Delegiertenstimmen vergeben. Solch eine Ballung an Vorwahlen gab es in der Vergangenheit immer wieder. Die Medien haben deshalb dafür den Begriff Super Tuesday geprägt.

Dieser ist außerdem noch dadurch gekennzeichnet, dass er relativ früh im Vorwahlkalender stattfindet. Das liegt daran, dass viele Staaten möglichst früh mitentscheiden wollen, um noch einen Einfluss auf die Kandidatenauswahl zu haben. In beiden Parteien gibt es jedoch Regeln, welche Staaten das Recht haben, ihre Vorwahlen als Erste abzuhalten, die anderen ballen sich dann also am ersten möglichen Termin, an dem die Regeln es zulassen. Kein Kandidat kann bereits am Super Tuesday die Vorwahl gewinnen, doch ein starkes Ergebnis kann ebenso Schwung verleihen wie ein schwaches ihn nehmen.