Bonn geht leer aus :
Sitz des UN-Klimafonds wird in Südkorea eingerichtet

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Bonn ist im Werben um den Sitz des künftigen Internationalen Klimafonds der UN (GCF) gescheitert. Der GCF wird in der Stadt Songdo in Südkorea eingerichtet.

Der Sitz des Grünen Klimafonds (GCF) der UN wird in Südkorea eingerichtet - die Stadt Bonn und weitere Bewerber gingen bei der Vergabe leer aus. Wie der GCF und Südkoreas Präsident Lee Myung Bak am Samstag bekanntgaben, fiel die Entscheidung am Ende eines dreitägigen Treffens des Fonds in Songdo. Außenminister Guido Westerwelle (FDP) gratulierte Südkorea, bezeichnete es aber als „sehr schade“, dass Bonn leer ausging.

Um den Sitz des Grünen Klimafonds hatten sich insgesamt sechs Länder beworben - neben Südkorea und Deutschland waren dies die Schweiz, Mexiko, Namibia und Polen. Den Angaben zufolge fiel die Entscheidung letztlich einstimmung. Das Votum der GCF-Leitung bedarf noch der abschließenden Annahme durch die UN-Klimakonferenz, die vom 26. November bis zum 7. Dezember in Doha in Katar stattfindet. Dies gilt aber als Formsache.

„Wir sind erfreut, das GCF-Sekretariat aufzunehmen“, sagte Südkoreas Präsident Lee vor Journalisten. Die neue UN-Behörde habe das Potenzial, zu einer der größten UN-Institutionen heranzuwachsen. Zunächst soll sie bis zu 300 Mitarbeiter haben. Der Grüne Klimafonds soll Entwicklungsländern Geld zur Verfügung stellen, damit sie den Klimawandel bekämpfen und die Folgen der Erderwärmung besser bewältigen können.

Westerwelle erklärte, Bonn habe sich mit einer „hervorragenden Kandidatur“ präsentiert. Es werde nun weiter daran gearbeitet, Bonn als Standort der UN zu stärken, hieß es in einer Mitteilung des Auswärtigen Amts. Bonn beherbergt bereits eine Reihe anderer UN-Vertretungen, darunter das Sekretariat der UN-Klimarahmenkonvention und das Büro des Freiwilligenprogramms der Vereinten Nationen.

Die Umweltorganisation Germanwatch teilte mit, Bonn habe sich „sehr engagiert und positiv präsentiert“. Von Südkorea erwarte die Organisation nun, dass das Land den „Aufbau einer unabhängigen, offenen und transparenten Organisation“ unterstützt. Bonn sei vor allem mit den Argumenten der Energiewende und der Ambition des Klimaschutzes angetreten, erklärte die Organisation. Dieses Engagement erwarte Germanwatch nun auch bei der Gestaltung „dieses zentralen Elements der Klimapolitik“.