Nach verschärftem Gesetz :
Kalifornien lässt Abtreibungen für Ärzte aus Arizona zu

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Eine Demonstrantin hält während einer Kundgebung gegen das Abtreibungsurteil in Arizona ein Schild in die Höhe.
Gouverneur Gavin Newsom hat ein Gesetz unterzeichnet, das es Ärzten aus Arizona ermöglicht, Abtreibungen im Nachbarstaat vorzunehmen. Im April hatte das Oberste Gericht in Arizona beschlossen, ein Abtreibungsverbot für verfassungsgemäß zu erklären.

Ärzte aus dem amerikanischen Bundesstaat Arizona dürfen vorerst auch im benachbarten Kalifornien Schwangerschaftsab­brüche vornehmen. Nach dem Gesetz, das der kalifornische Gouverneur ­Gavin Newsom am Donnerstag unterzeichnete, bekommen Mediziner aus Arizona innerhalb weniger Tage eine Genehmigung für Kalifornien, wenn sie Schwangerschaftsabbrüche in den vergangenen zwei Jahren nachweisen können.

Die sogenannte Senate Bill 233 läuft Ende November wieder aus. Die Gesetzgeber in Sacramento entschlossen sich zu der ungewöhnlichen Regelung, nachdem der Oberste Gerichtshof des Nachbarstaats das Verbot von Abtreibungen Anfang April selbst bei Vergewaltigung und Inzest für verfassungsgemäß erklärt hatte.

Vor knapp vier Wochen hoben die Gesetzgeber die Regelungen aus dem Jahr 1864 zwar wieder auf. Wegen juristischer Eigenheiten des Grand Canyon State, auch zur Länge der Legis­laturperiode, dauert die Umsetzung der gelockerten Regelungen aber unter Umständen bis Herbst an.

„Die Republikaner in Arizona haben versucht, die Uhr bis zum Jahr 1864 zurückzudrehen. Wir weigern uns, bei diesem gefährlichen Angriff auf Frauen zuzusehen“, sagte Gouverneur Newsom, ein Mitglied der Demokratischen Partei, am Donnerstag.