Wohnungsbrand in Solingen : Vierköpfige Familie stirbt bei Brandkatastrophe in Solingen
Bei einem Großbrand in einem Mehrfamilienhaus in Solingen ist am frühen Montagmorgen eine vierköpfige Familie ums Leben gekommen. 21 Personen wurden verletzt, zwei von ihnen schwer. „Es ist ein Tag der Trauer für unsere ganze Stadt“, sagte der Solinger Oberbürgermeister Tim Kurzbach (SPD), der vor dem Rathaus Trauerbeflaggung anordnete. Nach einer ersten Einschätzung der Ermittler war das Feuer im ersten Obergeschoss des etwa 100 Jahre alten Hauses mit einem hölzernen Treppenhaus ausgebrochen und hatte sich von dort aus schnell auf alle anderen Etagen ausgebreitet.
Als die ersten Rettungskräfte nur sechs Minuten nach dem ersten Notruf um 2.47 Uhr vor dem Altbau im Solinger Stadtteil Höhscheid eintrafen, „stand das Holztreppenhaus rotglühend im Vollbrand“, sagte der Einsatzleiter der Solinger Feuerwehr. „Der Fluchtweg war komplett weggebrannt.“ Offensichtlich seien die Flammen relativ spät entdeckt worden. Das habe dann auch dazu geführt, dass mehrere Bewohner aus den unteren Etagen in ihrer Not aus den Fenstern sprangen. Eine Person sei auf einem Autodach gelandet, obwohl die Feuerwehr gerade ein Sprungpolster aufgebaut hatte.
Brand erst am Vormittag gelöscht
Da das Feuer das Haus fast komplett zerstört hatte und das Treppenhaus teilweise eingestürzt ist, konnten die Einsatzkräfte nur mithilfe eines Spezialkrans in die Wohnungen gelangen. Im Dachgeschoss des vierstöckigen Gebäudes entdeckten die Feuerwehrleute die vier Toten, ein Ehepaar und seine beiden Kinder.
Erst am Montagvormittag hatten die zeitweise rund 120 Einsatzkräfte den Brand unter Kontrolle, es liefen aber noch Nachlöscharbeiten. Die Brandursache war zunächst unklar. Brandursachenermittler der Polizei nahmen mittlerweile ihre Arbeit auf.
Die Stadt stellte einen Bus für die schnelle Unterbringung von unverletzten Hausbewohnern ab. Sie sollen nun von der städtischen Wohnungsnothilfe in anderen Wohnungen oder bei Verwandten untergebracht werden. Notfallseelsorger kümmerten sich um Anwohner und um Einsatzkräfte der Feuerwehr.