Störung :
Immer die Karte

Franz Nestler
Ein Kommentar von Franz Nestler
Lesezeit: 1 Min.
Das Thema Kartenzahlung bleibt emotional besetzt.
Nur weil die Kartenzahlung mal nicht funktioniert, sollten die Bargeld-Fans nicht frohlocken. Denn keine Bezahlart ist der anderen überlegen.

Technologie ist immer mit Risiko verbunden. Je moderner etwas ist, umso anfälliger ist es für Störungen. Da bildet die Kartenzahlung keine Ausnahme. Was einen nur verwundern kann: Nach dem wochenlangen Ausfall von Bezahlterminals im Jahr 2022 dachte man eigentlich, dass sich die Wirtschaft auf so etwas besser vorbereitet hätte.

Doch noch immer werden hastig Papierschilder gemalt, um die Kunden darauf aufmerksam zu machen. Noch immer können sich Kunden nirgendwo bei einer Störung informieren, außer vielleicht im Internetauftritt der Tageszeitung des Vertrauens.

Bargeldfans sollten nicht zu viel frohlocken

Glücklich ist, wer Bargeld dabei hat, mag man auf den ersten Blick vielleicht denken. Und für den Donnerstagmorgen hat das auch gestimmt. Aber zu viel Frohlockung der Bargeldfans sollte auch nicht sein. Man erinnere sich nur an den Streik der Bargeldboten im Jahr 2019 – glücklich war, wer nicht nur eine Bezahlart dabeihatte. Damals wurde die Bargeldzahlung vielerorts mangels Wechselgeld beschränkt oder gar ganz eingestellt.

Sowieso bleibt es schleierhaft, warum dieses Thema so viele Emotionen weckt, verstehen muss man das nicht. Der eine hat nun mal mit einer App oder auf seinem Konto einen besseren Überblick, der andere in seinem Portemonnaie.

Deswegen gilt: Freiheit an der Kasse. Alle sollen so zahlen, wie sie wollen: mit Bargeld, mit Karte oder mit dem Handy. Keiner ist klüger, weil er mit Bargeld zahlt, und keiner überlegen, weil er die Karte zückt.