Bargeldlose Zahlungen :
Störung legt Kartenzahlungen in Deutschland stundenlang lahm

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Die Kartenzahlung war in Deutschland über Stunden gestört.
Bei mehreren Supermarktketten, Tankstellen und kleinen Läden waren am Donnerstagmorgen keine elektronischen Zahlungen mit Karte möglich. Der Fehler ist mittlerweile behoben, es kann aber noch zu Beeinträchtigungen kommen.

In Deutschland ist es am Donnerstagmorgen zu einer großflächigen Störung von Kartenzahlungen gekommen. Nutzer berichten in sozialen Medien, dass sie etwa in Supermarktketten wie Lidl, Edeka oder Rewe nicht mit Karte zahlen konnten. Aber auch Tankstellen und kleinere Läden wie Bäckereien waren demnach davon betroffen. Nach Angaben der Sparkassen ging die Störung von 7:12 Uhr bis 9:50 Uhr und betraf die Girocards, die landläufig immer noch den Namen EC-Karten haben.

Besonders betroffen waren demnach Kunden der Sparkassen, die bargeldlos zahlen wollten.  Doch vereinzelt meldeten auch Kunden der Commerzbank und der Volks- und Raiffeisenbanken Probleme beim bargeldlosen Zahlen. Ursache war ein Fehler im Girocard-Verarbeitungs-Netzwerk, der zu Störungen der Zahlungsverarbeitung geführt hat. Beim Einsatz eines internen Verschlüsselungsverfahrens waren Probleme aufgetreten, so dass gültige Karten an den Terminals abgewiesen wurden.

Noch Beeinträchtigungen möglich

Das hat bundesweit bei vielen Zahlungsdienstleistern zu Einschränkungen bei der Verarbeitung von Girocard-Transaktionen geführt. Die Störung wurde inzwischen durch den Girocard-Verbund behoben. Ein Insider sagte gegenüber der F.A.Z.: „Es scheint ein Hintergrunddienstleister-Problem zu sein, weil Lidl, Edeka und Rewe jeweils andere Dienstleister haben“, so der Branchenfachmann einer großen Bank. Das Problem ist laut Sparkassen- und Giroverband mittlerweile behoben, aber es kann noch zu Beeinträchtigungen beziehungsweise Abbrüchen bei einzelnen Transaktionen kommen. Die Supermarktketten äußerten sich auf Anfrage der F.A.Z. noch nicht zu den Vorfällen.

Die Störung war damit deutlich geringer als vor zwei Jahren. Ende Mai 2022 herrschte deutschlandweit an vielen Kassen über Tage ein Bezahlchaos. Kartenzahlungen waren vielerorts nicht mehr möglich, hektisch gemalte Pappschilder wiesen in zahlreichen Läden darauf hin.

Geringere Auswirkungen als 2022 

Grund war damals ein defekter Terminal-Typ von Verifone, das H5000. Es war das beliebteste Zahlungsterminal in Deutschland, allerdings war es schon etwas in die Jahre gekommen. Damals war ein Zertifikat abgelaufen und konnte nicht durch ein neues ersetzt werden. Das führte dazu, dass die Terminals nicht mehr in der Lage waren, die Transaktionen zu authentifizieren.

Schließlich mussten vor zwei Jahren die Terminals ausgetauscht werden. Das dauerte allerdings, weil so viele Terminals nicht von heute auf morgen verfügbar waren. Außerdem brauchte man zur Installation auch Techniker. Ein Update konnte vereinzelt aufgespielt werden, aber auch hier wieder nur, wenn ein Techniker vor Ort war. Andere behalfen sich und schalteten das elektronische Lastschriftverfahren frei: Dieses prüft nur die Karte, aber nicht die Deckung des Kontos.