Das schönste Geburtstagsgeschenk bekommt Anke Feuchtenberger von ihren Kursteilnehmern: Der Band „Tandem“ versammelt achtundvierzig Erinnerungen an den Einfluss der in Hamburg lehrenden Comiczeichnerin in Wort und Bild.
Ein Riesenspaß, geschrieben von einem kleinen Mädchen und gezeichnet von dessen Vater: „Karate Police“ ist ein Comic, der unschuldig auf Klischees setzt und gerade deshalb höchst unterhaltsam ist.
Wer wollte nicht Katzen zeichnen können? Günter Mayer alias Peng hat nun ein Buch gestaltet, das erklärt, wie es geht. Nicht nur, dass es von ihm gezeichnet ist – man kann darin auch selbst zeichnen.
Ein Comic über Wilhelm Heinse erzählt von einem heute Unbekannten der Deutschen Klassik, der eine Wiederentdeckung verdient hat: nicht nur seines berühmt-berüchtigten Erfolgsromans „Ardighello“ wegen.
Eine Liebesgeschichte unter jungen Frauen, die zugleich eine Liebeserklärung an Manhattan ist: Mariko und Jillian Tamaki erzählen in „Roaming“ von einem Ausflug in die Stadt, von der alle träumen und die sich auch als Albtraum erweisen kann.
Wie erzählt man Depression? Rina Jost hat sie im eigenen Umfeld erlebt und über ihre Erfahrungen mit der anfänglichen Hilfslosigkeit einen ebenso lehrreichen wie witzigen Comic gemacht: „Weg“ ist die Geschichte einer Abenteuerreise durch eine irreale Welt.
Vor zwei Jahren beteiligte sich Adrian Pourviseh an den Rettungseinsätzen der Organisation „Sea Watch“ im Mittelmeer. Sein Comic „Das Schimmern der See“ erzählt davon und prangert das europäische Versagen an.
Im Jahr 1983, als er noch kein eigenes Trickfilmstudio hatte, brachte der japanische Animationskünstler Hayao Miyazaki einen Manga heraus, der auf einem Stoff beruhte, der als Film gedacht war: „Shunas Reise“. Nach vierzig Jahren erscheint dieses faszinierende Werk nun auf Deutsch.
Der italienische Comicautor Zerocalcare ist zum zweiten Mal ins Kurdengebiet in Nordsyrien gereist und erzählt in „No Sleep till Shingal“ auf ebenso berückende wie bedrückende Weise von der Notsituation der dort lebenden Kurden.
In der „Comic-Bibliothek des Wissens“ taucht ein alter Bekannter wieder auf, aber ganz anders, als erhofft: der französische Zeichner Fabrice Neaud. Aber obwohl man erst einmal enttäuscht ist, staunt man am Ende doch.
Sandra Rummler macht Staunen mit ihrer autobiographischen Geschichte über ein Ostberliner Mädchen, das zur Wendezeit von 1989 von DDR und BRD gleichermaßen enttäuscht wird.
Die schönste deutschsprachige Comic-Anthologie wird ausschließlich von Frauen bestückt, und das nun schon zum zwanzigsten Mal: Ein Lob für die Macherinnen von „Spring“ und ihr jährlich erscheinendes Wunderwerk.
Die Mediathek von ARD Kultur bietet eine vierteilige Trickfilmserie namens „BÄM!“ an, die sich selbst als Comic bezeichnet und über die Geschichte der Comics erzählt. Nur eins von beidem stimmt.
Die französische Comicautorin Aude Picault liefert in „Amalia“ einen bitterbösen Blick auf die Lebensumstände im gegenwärtigen Wirtschaftsmodell, verpackt sie aber in eine quietschsüße Optik.
Jul Gordon dokumentiert in „Der Frischkäse ist im 1. Stock“ Träume aus zwanzig Monaten. Die Unmittelbarkeit der schnellen Zeichnungen macht sie authentisch, und es zeigen sich Quellen einer Phantasie, die schon seit Jahren begeistert hat.
Der französische – ja was? – Comiczeichner? Karikaturist? Künstler? Kritiker? Alessandro Pignocchi gießt mit seiner „Wilden Ökologie“ Spott über Emmanuel Macron und andere Staatschefs aus. Das ist wohlfeil, aber nicht wohlgefällig.
Was ist Aufklärung? Ein Lichtphänomen, eine Geisteshaltung, eine Rätsellösung? Bei Marc-Antoine Mathieus neuem Comic „Deep Me“ bedeutet Aufklärung alle diese drei Aspekte. Und noch einiges mehr.
Ein Meilenstein zum zeitgeschichtlichen Erzählen mittels Comics: Die Stadt Wolfsburg engagierte sechs Zeichner, um Zeitzeugenberichte italienischer Zuwanderer in Bilder zu setzen. Das resultierende Buch „Percorsi di vita“ bietet aber noch viel mehr.
Sole Otero erzählt in ihrem Comic „Naphtalin“ von den Frauenschicksalen einer argentinischen Einwandererfamilie und zieht Lehren aus dem privaten Versagen fürs Politische.
Der Comiczeichner Philippe Dupuy ist ein Bewunderer der Filme von Jean-Luc Godard. Wer wäre das nicht? Aber wer hätte darüber ein so schönes und kluges Buch gemacht wie Dupuys „J’aurais voulu voir Godard“?
Die kanadische Zeichnerin Kate Beaton hat fünfzehn Jahre nach eigenen Erlebnissen in den Ölförder-Camps von Alberta eine Comic-Sozialreportage gemacht, die den Sexismus in der Arbeitswelt dokumentiert.
Pascal Rabaté erzählt in „Unter den Kieseln der Strand“ vor pseudopolitischem Hintergrund eine bewegende Liebesgeschichte aus dem französischen Umbruchsjahr 1962.
Erst war es als Comic ein Riesenerfolg, jetzt hat Disney+ eine Serie daraus gemacht: „American Born Chinese“ von Gene Luen Yang erscheint deshalb endlich in deutscher Übersetzung.
Das französische Duo Catel & Bocquet nimmt sich mehr als ein Jahrzehnt nach seinem Erfolgsbuch über Kiki de Montparnasse einer weiteren bedeutenden Künstlerinnenbiographie an, diesmal aus dem Bereich des Kinos: der von Alice Guy. Alice who? Genau darum geht es in dem Comic.
Sofia Warrens Comicdokumentation „Radical“ begleitet die junge New Yorker Abgeordnete Julia Salazar ein Jahr lang durch den Beginn ihrer politischen Karriere.
Ein tschechischer Comicsammelband setzt die Erinnerungen von deutschen Vertriebenen ins Bild, die beim Kriegende Kinder waren und dann Oper der ethnischen Säuberung in Tschechien wurden.
Arnaud Nebbache erzählt in „Brancusi contre États-Unis“ von einem Gerichtsprozess, der Geschichte geschrieben hat. Kunstgeschichte. Und nun eben die Vorlage für einen großartigen Comic abgibt.