Sonar-Bild von einem der Wracks

Schiffswracks :
Verschollen in der Tiefsee

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Seit gut vier Jahren ist der Verbleib von Malaysia-Airlines-Flug 370 ein Rätsel. Über Monate wurde nach dem Flugzeug, das am 8. März 2014 mit 239 Personen an Bord wahrscheinlich irgendwo westlich von Australien im Meer verschwand, gesucht. Vergeblich. Im Januar 2017 wurde die mit fast 150 Millionen Euro teuerste Suchaktion in der Geschichte der Luftfahrt vorläufig eingestellt, ein Jahr später im Auftrag der malaysischen Regierung von einem Privatunternehmen aber wieder aufgenommen. Auch wenn das Flugzeug bei der ersten Suche nicht gefunden werden konnte.

Die Tiefseeforscher wurden dennoch fündig: Sie entdeckten zwei Schiffswracks nahe der Antarktis im Südlichen Ozean. Monatelang wurde gerätselt, um was für Schiffe es sich handeln könnte und warum sie auf knapp 4000 Meter unter dem Meeresspiegel gesunken sind. Am Donnerstag stellte der Meeresarchäologe Ross Anderson vom Western Australian Museum seine Forschungsergebnisse vor.

Demnach handelt es sich um zwei Handelsschiffe aus dem 19. Jahrhundert, die wahrscheinlich mit Kohle beladen waren. An Bord solcher Schiffe waren in der Regel 15 bis 30 Mann Besatzung. Häufig nahm zudem der Kapitän auch seine Frau und Kinder mit auf die lange Reise. Das eine Schiff war nach Angaben Andersons aus Holz, von dem darum auch nur noch wenig übrig ist, das zweite, besser erhaltene war allerdings aus Eisen.

Auch mögliche Schiffsnamen nannte der Archäologe: Bei dem Holzschiff könnte es sich um die W Gordon handeln, die 1876 auf ihrem Weg von Glasgow in Schottland nach Adelaide in Australien verschwand. Oder es ist die Magdala, die von Penarth in Wales nach Ternate in Indonesien fahren wollte. Bei dem Schiff aus Eisen kommen die Kooringa (1894), die Lake Ontario (1897) und die West Ridge (1883) in Frage. Als mögliche Unglücksursachen nannte der Experte ein „katastrophales Ereignis“, am wahrscheinlichsten sei eine Explosion an Bord gewesen, wie sie auf Kohlefrachtern damals häufig vorkamen.