Physik-Nobelpreisträger Krausz :
Molekularer Fingerabdruck als Frühwarnsystem

Von Roland Wengenmayr
Lesezeit: 7 Min.
Ferenc Krausz, Jahrgang 1962, ist Direktor am Max-Planck-Institut für Quantenoptik in Garching und Professor an der Ludwig-Maximilians-Universität München.
Ferenc Krausz erhält an diesem Sonntag den Nobelpreis für Physik. Ein Gespräch über die Physik extrem kurzer Laserpulse und den Traum, damit die Früherkennung von Krankheiten zu verbessern.
Herr Professor Krausz, am 10. Dezember wird Ihnen in Stockholm der Nobelpreis für Physik verliehen. Drumherum läuft die mit Terminen vollgestopfte „Nobelwoche“. Schlafen Sie schon ein bisschen vor?

Schwerlich. Ich wäre schon froh, wenn ich das Schlafdefizit abbauen könnte, das ich in den ersten zwei Wochen nach der Verkündung akkumuliert hatte.

Den Preis bekommen sie zusammen mit Anne L’Huillier von der Universität Lund und Pierre Agostini von der Ohio State University für Attosekundenphysik. Was ist eine Attosekunde?

Da fangen wir am besten mit der Nanosekunde an. Das ist die charakteristische Zeitskala für das schnellstmögliche Ein- und Ausschalten eines elektrischen Stroms in den elektronischen Chips – eigentlich sind es schon Zehntelnanosekunden. Tausend Mal kürzer als Nanosekunden sind die Pikosekunden, nochmals tausend Mal kürzer die Femtosekunden – und erneut tausend Mal kürzer die Attosekunden. Licht zum Beispiel kommt in einer Nanosekunde 30 Zentimeter weit, in einer Attosekunde sind es nur noch 0,3 Nanometer. Das entspricht der längsten Seite eines Wassermoleküls.

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