Angst vor Konflikten :
Nicht alle mögen’s garstig

Von Boris Holzer
Lesezeit: 3 Min.
Viele Menschen schauen gerne politische Talkshows an. In den vier Wänden werden politische Diskussionen offenbar eher gemieden.
Werden politische Themen in privaten Runden gemieden, weil Konflikte programmiert sind – oder einfach aus Desinteresse? Eine soziologische Studie findet eine Antwort darauf.

Hält man sich an die Massenmedien, ist die Politik überall: Die großen Tageszeitungen widmen ihr die Titelseiten, Nachrichten und Talkshows haben im Fernsehen prominente Sendeplätze, auch Youtube oder Tiktok sind keine politikfreien Zonen. Glaubt man dem Lob des politisierenden Stammtischs, ist die Politik auch im Alltag präsent. Dagegen spricht jedoch die Erfahrung, dass politische Themen nicht überall willkommen sind. Bereits im „Faust“ wird der Versuch, in Auerbachs Keller ein politisches Lied anzustimmen, mit dem stilbildenden Einwurf „Ein garstig Lied! Pfui!“ unterbunden. Wo die Anwesenden auf Geselligkeit und Harmonie Wert legen, wird Politik gerne vermieden. Das liegt nicht an fehlendem Interesse oder grundsätzlicher Ablehnung. Es geht vielmehr darum, die Situation davor zu schützen, in einen Streit abzugleiten, der alles andere überlagert.

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