Mit Mühe Weltcup-Dritter :
Dem Deutschland-Achter fehlt Konstanz

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Der Deutschland-Achter ist noch nicht in Bestform. (Bild von der Vorstellung Anfang April)
Während das Paradeboot des Deutschen Ruderverbandes nach seiner Form sucht rund 100 Tage vor den Olympischen Spielen, gewinnt Oliver Zeidler das Weltcup-Rennen im Einer auf dem Lago di Varese.

Der Deutschland-Achter hat seinen ersten Härtetest mit der neuen Besatzung auf dem Lago di Varese halbwegs überzeugend bestanden. Rund 100 Tage vor den Olympischen Spielen in Paris behauptete sich das Flaggschiff des Deutschen Ruderverbandes (DRV) in Italien mit einem hart erkämpften dritten Platz beim ersten Weltcup des Jahres im internationalen Feld. Dabei hatte das Ergebnis im Auftaktrennen am Freitag wenig Anlass für Optimismus geboten. Die deutsche Crew war noch mit dem Ausrichten im Boot beschäftigt, als das Rennen begann und die Konkurrenten davonzogen.

„Den Start haben wir verschlafen. Beim Achter ist das fatal, da hat man dann schnell eine Viertellänge verloren“, sagte Bundestrainerin Sabine Tschäge: „Wir mussten das Feld von hinten aufrollen, waren in einer äußerst ungünstigen Position.“ Die Österreicher konnte das deutsche Team nach dem misera­blen Start noch einholen und sich dann zügig von ihnen absetzen, der Rückstand auf die Niederländer war aber zu groß.

Die Leistungen schwanken

Besser lief es am Samstag im Hoffnungslauf. Mit dem zweiten Platz in einem Boot-an-Boot-Kampf qualifizierten sich die Deutschen hinter dem italienischen Achter für das A-Finale. „Wir wollten die Italiener schlagen, hatten auch einen kleinen Vorsprung. Damit haben wir uns zu früh zufriedengegeben und sind letztlich dafür bestraft worden“, sagte Steuermann Jonas Wiesen.

Für das Finale erhofften sich die Deutschen endlich Besserung und vor allem die vermisste Konstanz. Seit Monaten schwanken die Leistungen der Achter-Besatzung. Im letzten Rennen ging es entsprechend nicht nur um eine gute Platzierung, sondern auch um die Stärkung des Selbstbewusstseins angesichts der starken Konkurrenz.

Briten und Niederländer zogen frühzeitig nach vorne, ließen den Deutschen keine Chance, in den Kampf um den Sieg einzugreifen. Es blieb die Aussicht auf Rang drei. Mit weniger als einer Sekunde Vorsprung setzte sich der Deutschland-Achter diesmal gegen die Italiener durch.

Weniger dramatisch verlief das Finale für Oliver Zeidler. Mit einem deutlichen Vorsprung bewies der 27-Jährige auch in Varese seine Dominanz im Einer. Der dreimalige Weltmeister gilt als Favorit auf den Sieg im olympischen Wettbewerb. Er gewann mit rund drei Sekunden Vorsprung vor dem Niederländer Simon van Dorp und Davide Mumolo aus Italien.

Im Leichtgewichtseiner wurde Arno Gaus Zweiter. Grund zum Jubel hatte der DRV auch bei den Frauen. Im Einer erreichte Alexandra Föster wie der Doppelzweier Rang zwei. Wenig später wurde der Doppelvierer Dritter.