Die Nacht in Nahost :
80.000 Israelis protestieren in Tel Aviv gegen Netanjahu

Lesezeit: 4 Min.
Zehntausende Israelis gingen am Samstag gegen die Regierung auf die Straße und forderten einen Geiseldeal.
Auch daheim steht die israelische Regierung unter steigendem Druck. Sie scheint nun mit aufgeweichten Positionen in neue Waffenstillstandsverhandlungen gehen zu wollen. Israels Armee dementiert die Gefangennahme eigener Soldaten in Gaza. Der Überblick.

Samstagnacht kam es in mehreren Städten in Israel abermals zu Massenprotesten gegen die Regierung von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu. Wie die „Times of Israel“ berichtete, forderten die Demonstranten den Rücktritt von Netanjahu, vorgezogene Wahlen und eine Einigung über die Freilassung der von der islamistischen Hamas in Gaza festgehaltenen Geiseln. Bei einer zentralen Kundgebung in Tel Aviv mit nach Angaben der Organisatoren mehr als 80.000 Teilnehmern sei es zu Festnahmen gekommen, hieß es. Die Protestler warfen Netanjahu vor, vor dem Überfall der Hamas am 7. Oktober im israelischen Grenzgebiet Warnungen ignoriert zu haben. Zudem machten sie ihn für das Schicksal der noch mehr als hundert Geiseln verantwortlich. Wenn die Regierung jetzt keine Einigung über ihre Freilassung erziele, „wird Israel letztendlich gezwungen sein, den Krieg ohne die Rückkehr der Geiseln zu beenden“, zitierte die Zeitung eine Angehörige der Entführten.

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