Bericht eines Betroffenen : Wie ich lernte, mit meiner Schwerhörigkeit umzugehen
Ich lache, obwohl ich kein Wort verstanden habe. Am langen Küchentisch reden in Grüppchen je drei, vier Freunde miteinander. Ein Glas stößt an einen Teller. Jemand schlägt die Balkontür zu, die Jacke raschelt. Stuhlbeine kratzen über den Boden. Rechts von mir steht eine kleine Box, gemeinsame Spotify-Playlist. Die Geräusche werfen sich vor meinem Ohr aufeinander und kämpfen. Keines gewinnt, sie bleiben ein Knäuel. Und sie verkaufen mich für dumm, weil ich nicht weiß, aus welcher Richtung sie kommen. Nur wenn es kurz ruhiger ist, kann ich Stimmen aus dem Knäuel fischen. Mein Kopf ist matschig. Immer wieder schalte ich ab, zoome raus, glasige Augen. Eine Freundin fragt, ob alles gut ist. „Ja, voll, alles gut“, sage ich. Eine Antwort wie aus einer anderen Zeit.
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