Zu wenig Bewegung :
Kinder werden immer träger

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Kinder werden immer träger (Symbolbild)
Sitzen macht krank: Das bestätigen Daten der KKH Kaufmännischen Krankenkasse. Demnach ist die Zahl der Heranwachsenden, die unter motorischen Entwicklungsstörungen leiden, seit 2012 um 44 Prozent gestiegen.

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) empfiehlt für schulpflichtige Kinder und Jugendliche täglich mindestens 60  Minuten körperliche Aktivität. Doch gerade einmal jeder dritte Junge und jedes vierte Mädchen erreichen laut der letzten „Studie zur Gesundheit von Kindern und Jugendlichen in Deutschland“ (KiGGS-Studie) des Robert Koch-Instituts (RKI) diese Empfehlung in Deutschland. Aktuelle Daten der KKH Kaufmännischen Krankenkasse zeigen zudem, dass sich der Anteil schulpflichtiger Heranwachsender, die unter motorischen Entwicklungsstörungen leiden, von 2012 bis 2022 um noch einmal 44 Prozent erhöht hat.

Besonders betroffen sind ältere Jugendliche: Bei den Fünfzehn- bis Achtzehnjährigen betrug das Plus fast 120 Prozent, bei den Elf- bis Vierzehnjährigen waren es 66, bei den Sechs- bis Zehnjährigen rund 30 Prozent. Motorische Entwicklungs­defizite können die Grobmotorik betreffen, wie zum Beispiel Laufen und Klettern, sowie die Feinmotorik, also Bewegungen von Händen und Fingern, Gesicht und Mimik. Betroffene Kinder laufen zum Beispiel unsicher, sie stolpern häufiger, können nur mit Mühe Stifte oder Besteck halten.

Der Bewegungsmangel in jungen Jahren geht auf Kosten der körper­lichen Fitness, und weniger Ausdauer, Beweglichkeit, Muskelkraft und Koordinationsfähigkeit kann langfristig zu physischen Erkrankungen wie Übergewicht, Diabetes, Herz-Kreislauf-Erkrankungen oder Gelenkproblemen, aber auch zu psychischen wie Frustration, mangelndem Selbstvertrauen, Ängsten und Isolation führen.

Laut KKH, die mit 1,6 Millionen Ver­sicherten zu den größten Krankenkassen in Deutschland gehört, hat die Corona-Pandemie mit zeitweise geschlossenen Schulen und Sportvereinen den Trend bei den Jüngsten hin zu Bewegungsarmut noch forciert. ­Eltern sollten darauf achten, dass ihre Kinder nach der Schule und den Hausaufgaben nicht den Rest des Tages auch nur sitzend zu Hause an ihrem Smartphone oder am Computer verbringen. Zwei bis drei Stunden Schulsport in der Woche reichen für eine gesunde Entwicklung bei Weitem nicht aus.