Unicef und WHO :
Weniger Kinder sterben früh

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Mädchen besuchen im sudanesischen Khartum die Schule.
In den vergangenen 25 Jahren ist die weltweite Sterblichkeitsrate bei Kindern unter fünf Jahren deutlich gesunken. Doch noch immer sterben jedes Jahr Millionen Kleinkinder durch eigentlich vermeidbare Ursachen.

Im Jahr 2022 sind auf der ganzen Welt so wenige Kinder vor ihrem fünften Lebensjahr gestorben wie noch nie seit Beginn der Aufzeichnungen. Auch die Neugeborenensterblichkeit hat sich in den vergangenen gut 30 Jahren mehr als halbiert, wie neue Zahlen der Vereinten Nationen zeigen. Demnach starben im Jahr 1990 noch rund 12,8 Millionen Mädchen und Jungen vor ihrem fünften Lebensjahr, 2022 waren es 4,9 Millionen.

Gleich nach der Geburt starben Anfang der Neunziger noch gut 5,2 Millionen Neugeborene, 2022 waren es 2,3 Millionen. Laut UN überleben mehr Kinder als je zuvor, zugleich sterben aber noch immer viel zu viele aus Gründen, die vermeidbar wären: Frühgeburten, Kompli­kationen während der Geburt, Lungen­entzündungen, Durchfallerkrankungen und Malaria. Vor allem in den Ländern südlich der Sahara und in Südasien fehle viel zu oft noch der Zugang zu einer medizinischen Grund­versorgung.

Wie die Sterblichkeitsrate der einzelnen Länder zeigt, wurden in manchen Regionen dennoch große Fortschritte erzielt. Insgesamt sank sie bei Kindern unter fünf Jahren seit dem Jahr 2000 um 51 Prozent. In Ländern mit zuvor hoher Kindersterblichkeit wie Kambodscha, Malawi, der Mongolei und Ruanda ist sie im selben Zeitraum sogar um mehr als 75 Prozent gesunken. Noch im Jahr 1990 starb fast ­jedes zehnte Kind vorzeitig, 2022 war es nur noch etwa jedes 30. Starben vor 30 Jahren noch bei 1000 Geburten rund 37 der Neugeborenen, waren es im Jahr 2022 noch 17 vorzeitige Todesfälle.

Laut UN könnte ihre Zahl bei Kindern in den Ländern mit dem höchsten Risiko erheblich zurückgehen, wenn in den ­Gemeinden dort Gesundheitsdienste zur Verfügung stünden. Nur so könne ein ganzheit­licher Ansatz gegen Kinderkrankheiten garantiert werden – besonders gegen die häufigsten Ursachen für Todesfälle nach der Geburt: akute Atemwegs­infektionen, Durchfälle und Malaria.