Nur eine von zehn :
Warum so viele Vergewaltigungen nicht angezeigt werden

Lesezeit: 9 Min.
Jede Frau, die sich nach einer Vergewaltigung zu einer Anzeige durchringt, hat Hochachtung verdient.
„Geh doch zur Polizei“: Das ist bei sexueller Gewalt leichter gesagt als getan. Nur eine von zehn Vergewaltigungen wird überhaupt angezeigt. Wieso ist das so? Eine Spurensuche.

Fragt man Angela Wagner nach einem typischen Fall, erzählt sie von Nadja.

Wagner ist Geschäftsführerin des Frauennotrufs Frankfurt, einer Beratungsstelle für Frauen und Mädchen, die von Gewalt bedroht oder betroffen sind. Oft kontaktieren sie Frauen nach einer Vergewaltigung.

Die meisten Vergewaltigungsfälle bleiben hierzulande im Dunkeln, die meisten Opfer tauchen nicht einmal in einer Statistik auf. Nur eine von zehn Vergewaltigungen wird laut dem Bundeskriminalamt angezeigt. Im Jahr 2022 waren das 10.296. Warum ist die Quote so niedrig? Und warum ist es so schwer, angezeigte Fälle vor Gericht zu bringen und die Täter zu verurteilen? Die Suche nach Antworten führt zu Angela Wagner, die von Nadja erzählt. Der Name ist ein Pseudonym und ihr Fall ein wenig verfremdet, damit sich keine der Klientinnen erkennt. Das ist dem Frauennotruf wichtig.

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