Kurs-Achterbahn :
Lyft-Investoren nach Zahlen-Korrektur verstimmt

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Uber- und Lyft-Fahrdienst am Flughafen Los Angeles.
Der Fahrdienst-Vermittler und Uber-Rivale Lyft hat dank erfolgreicher Maßnahmen zur Kostensenkung zuletzt mehr verdient als gedacht. Ein Fehler im Zahlenwerk sorgte jedoch für einen Kursrutsch.

Der Fahrdienst-Vermittler und Uber-Rivale Lyft hat dank erfolgreicher Maßnahmen zur Kostensenkung zuletzt mehr verdient als gedacht und auch einen unerwartet optimistischen Ausblick gegeben. Gleichwohl waren Investoren am Dienstag nach Börsenschluss verstimmt.

Hatte die Aktie unmittelbar nach Bekanntgabe der Ergebnisse noch rund 60 Prozent zugelegt, musste Finanzchefin Erin Brewer kurz darauf in einer Telefonkonferenz mit Analysten einen gravierenden Fehler in der Pressemitteilung zu den Geschäftszahlen einräumen: So werde die bereinigte Ebitda-Marge im laufenden Jahr um 50 Basispunkte steigen und nicht wie zunächst mitgeteilt um 500 Basispunkte, erklärte sie. Die Lyft-Aktie gab daraufhin einen Großteil ihrer Zuwächse wieder ab.

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Der Swift-Effekt

Der bereinigte Kerngewinn lag bei Lyft im vierten Quartal mit 66,6 Millionen Dollar rund zehn Millionen Dollar über den Erwartungen. Besonders gut liefen die Geschäfte mit Fahrten zu Stadien, in denen Künstler Konzerte gaben. Sie legten den Angaben zufolge um 35 Prozent zu, angetrieben durch die „Eras Tour“ von Taylor Swift und die „Renaissance World Tour“ von Beyonce.

Für das laufende Quartal kündigte Lyft einen bereinigten Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen zwischen 50 und 55 Millionen Dollar an. Analysten hatten bislang im Schnitt 46,3 Millionen vorhergesagt. Zudem soll erstmals ein positiver operativer Mittelzufluss („free cash flow“) erwirtschaftet werden. Lyft hatte unter seinem neuen Chef David Risher im vergangenen Jahr einen aggressiven Restrukturierungsplan aufgesetzt. Darin sind Entlassungen und die Abschaffung von Managementebenen vorgesehen.

Ein solcher Lapsus wie jetzt Lyft mit der Gewinn-Marge passiert Firmen in ihren Mitteilungen zu den Geschäftszahlen sehr selten. Für Investoren ist das oft ärgerlich, da sie unmittelbar auf die Aussagen in den Berichten zum Beispiel mit dem Kauf von Aktien reagieren. Stellt sich eine Angabe als falsch heraus, bleibt der Investor meist auf seinem Schaden sitzen.