U-Ausschuss in Brandenburg :
Wolf schweigt vielsagend

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Die ehemalige RBB-Intendantin Patricia Schlesinger und der ehemalige Verwaltungsratsvorsitzende Wolf-Dieter Wolf, aufgenommen im April 2019.
Der frühere Verwaltungsratschef des RBB, Wolf-Dieter Wolf, ist vor dem Untersuchungsausschuss des Brandenburger Landtags erschienen. Doch er verweigerte die Aussage. Das passt ins Bild.

Am Montag hatte der frühere Verwaltungsratschef des Rund­funks Berlin-Brandenburg vor dem Untersuchungsausschuss des brandenburgischen Landtags zum RBB-Skandal einen denkwürdigen Auftritt. Wolf-Dieter Wolf kam, zwangsweise vorgeladen, verlas eine blumige Erklärung und sagte zur Sache: nichts.

„Mit aller Kraft“ habe er sich „für die Belange“ des öffentlich-rechtlichen Rundfunks und des RBB eingesetzt. Die „öffentlich diskutierten angeblichen Verfehlungen“ und die „Entwicklungen“, die zu dem Untersuchungsausschuss führten, seien für ihn schwer erträglich; gerne würde er, so zitiert ihn die Deutsche Presse-Agentur, Rede und Antwort stehen, um mit „vielen offenbar kursierenden Fehlinformationen“ aufzuräumen. Doch das könne er angesichts laufender Ermittlungen der Staatsanwaltschaft leider nicht. Ende der Durchsage.

Nichts zu seinem Zusammenwirken mit der fristlos entlassenen Intendantin Patricia Schlesinger, zu deren Gehaltserhöhung, zu fragwürdigen Beraterverträgen oder der Kostenexplosion beim geplanten „Digitalen Medienhaus“, dessen Bau gestoppt wurde.

Wolf sagt nichts, Schlesinger sagte bei ihrem Termin im Untersuchungsausschuss auch nichts, der RBB glaubt, die Angelegenheit intern bereinigt zu haben – die gesamte ehemalige Führungsriege musste gehen –, die Generalstaatsanwaltschaft ermittelt seit geraumer Zeit, bislang ohne öffentlich vernehmbares Ergebnis, und das parlamentarische Kontrollgremium in Brandenburg wird von maßgeblichen Protagonisten boykottiert. Ob sie hoffen, der Skandal ließe sich aussitzen? Es sieht danach aus.