Körpergeruch :
Teenager riechen mehr nach Ziege

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Teenager riechen mehr nach Ziege als Babys, der Duftstoff findet sich aber bei beiden Altersgruppen.
Warum Heranwachsende nicht mehr wie Babys duften, ist aufgeklärt: In ihrem Schweiß sind zwei besondere Stoffe mit dem Aroma von Urin, Schweiß, Moschus und Sandelholz.

Der Körpergeruch von Teenagern und Kleinkindern hat nahezu die gleiche chemische Zusammensetzung. Eltern von Pubertierenden werden das kaum glauben, aber Wissenschaftlerinnen haben das an der Universität Erlangen-Nürnberg nachgemessen und in der Fachzeitschrift „Communications Chemistry“ veröffentlicht. Lediglich zwei Substanzen von insgesamt 42 nachgewiesenen Duftstoffen waren nur im Teenagergeruch zu finden: eine die nach Schweiß, Urin und Moschus stinkt, und eine andere mit Moschus-Sandelholz-Note.

Was sich sonst bei Teenagern verändert hat, ist die Menge der einzelnen Duftstoffe, die sie von sich geben: Es dominieren Substanzen, die nach Sandelholz, Vanille und Ziege riechen, sowie solche mit blumiger, seifig-wachsiger und modriger Note. Bei Babys hingegen ist der Veilchenduft stärker ausgeprägt.

Bei beiden Gruppen fanden sich zudem Stoffe, die fruchtig, metallisch, fettig, käsig, nach Vanille, Erde oder Gras, Sellerie, Pferdestall, Pfirsichen, Erdbeeren oder Pflaumen rochen.

Proben auch aus der Luft gesammelt

Achtzehn Jugendliche zwischen 14 und 18 Jahren sowie achtzehn Kleinkinder zwischen null und drei Jahren lieferten die Geruchsproben, je zur Hälfte Jungen und Mädchen. Dafür trugen sie über Nacht Baumwoll-T-Shirts beziehungsweise Bodys, in die unter den Achseln Baumwolleinlagen eingenäht waren. Gleichzeitig wurden Proben der Luft in den Räumen gesammelt, in denen die Kinder oder Jugendlichen schliefen.

Die Teenager und die Kleinkinder sollten 48 Stunden vor der Probennahme stark riechendes Essen, wie Zwiebeln oder Knoblauch, meiden und weder mit Parfüms noch mit parfümierten Pflegeprodukte in Berührung kommen.

Die Geruchsstoffe wurden dann mit einem organischen Lösungsmittel aus den Baumwollstücken gelöst und mit Gaschromatographie und Massenspektrometrie analysiert. Elf der sich dabei zeigenden Duftstoff-Signale ließen sich keiner chemischen Verbindung zuordnen.

Was die Veränderung des Körpergeruchs für die Kommunikation zwischen Eltern und Kindern bedeutet, versuchen die Forscherinnen nun in weiteren Studien herauszufinden.