Prognosen und ihre Haltbarkeit :
Warum wir scheitern, die Zukunft zu vermessen

Lesezeit: 6 Min.
Wohin uns der Fortschritt führt: Nicht erst heute leben wir in einer Welt, in der die Gegenwart nur noch schwer mit der Vergangenheit verglichen werden kann.
Die Vergangenheit informiert uns nicht mehr hinreichend über die Gegenwart. Das liegt auch an ihrer institutionalisierten Unruhe. Nicht einmal das, was funktioniert, ist vor Reformen sicher.

Vor einiger Zeit diskutierten wir über das Älterwerden. Eine klagte: „Jetzt bin ich Mitte fünfzig, stellt euch das mal vor, in zehn Jahren bin ich vielleicht schon tot.“ Lakonische Antwort des katholischen Freundes am Tisch: „Vielleicht schon heute Abend.“ Wer sich dazu bewegen lässt, über die Zukunft der Gesellschaft zu schreiben, muss diese trockene Bemerkung im Sinn behalten. Wir kennen die Zukunft nicht, weder die eigene noch die gesellschaftliche. Die Desaster der Zukunftsforscher, die das Gegenteil behaupten, werden nur nicht bilanziert. Irgendeiner von ihnen hat immer etwas vorhergesehen, weil den ganzen Tag haltlos zu reden stets den einen oder anderen Treffer mit sich bringt. Dennoch wissen wir nicht, wann die Zukunft beginnt oder eine Zukunft endet, vielleicht schon heute Abend.

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