Bürgermeister von Prenzlau :
„Bei uns kochen die Emotionen hoch!“

Lesezeit: 11 Min.
Sorgt sich um Deutschlands Ansehen in der Welt und die Sicherheit seines Standorts: Hendrik Sommer, parteiloser Bürgermeisters der Stadt Prenzlau
Von Gasheizung bis Gendern: Worum sorgen sich viele Menschen in ländlichen Regionen? Ein Gespräch mit Hendrik Sommer, dem parteilosen Bürgermeister der nordbrandenburgischen Kleinstadt Prenzlau.
Wie würden Sie Ihre Stadt jemandem beschreiben, der sie nicht kennt?

Prenzlau verwechseln viele ja gerne mit dem Prenzlauer Berg in Berlin. Das ist mir schon so oft passiert. Ich verweise dann immer darauf, dass Prenzlau im Mittelalter zu den fünfzig größten deutschen Städten gehörte. Heute gelten wir als Metropolregion zwischen Berlin und Stettin, gut erschlossen durch Eisenbahn und Autobahn. Prenzlau hat in den letzten Tagen des Zweiten Weltkriegs eine fast völlige Zerstörung seiner Innenstadt erleben müssen. Fast alle alten Häuser, die Bürgerhäuser und Fachwerkbauten, sind niedergebrannt. Danach gab es einen sozialistischen Aufbau, da wurde über Eigentumsverhältnisse hinweg gebaut, Straßenzüge teilweise komplett verändert. Das lässt sich heute nicht mehr rückgängig machen. Aber ich denke, wir haben mit vielen Baumaßnahmen nach der Wende die Stadt wieder ganz gut entwickelt. Unser Wahrzeichen, die Marienkirche, ist zum Beispiel grundsaniert worden. 2013 hatten wir hier in Prenzlau eine erfolgreiche Landesgartenschau mit mehr as 460.000 Besuchern. Wir haben eine gute touristische Lage, es gibt hier noch unberührte Natur. Nicht nur, weil wir inmitten dreier Umweltschutzgebiete liegen, sondern auch, weil hier eben wirklich wenige Menschen wohnen. Das ist durchaus ein Vorteil und ermöglicht einen sanften Tourismus.

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