Russische Grenzregion unter Beschuss :
Wer über Bombenhagel klagt, gilt als Verräter

Von Irina Rastorgujewa
Lesezeit: 8 Min.
Frontstadt: In Schebekino in der Region Belgorod verkündet das Schild „Wir arbeiten“, dass das mit Sandsäcken geschützte Geschäft dahinter geöffnet ist.
Niemand trauert um Belgorod: Die russische Region an der ukrainischen Grenze leidet unter ständigem Beschuss – dass das wegen der Raketenwerfer geschieht, die von dort aus Charkiw beschießen, verdrängen die Bewohner lieber. Ein Gastbeitrag.

Belgorod wurde den ganzen März bombardiert, es gibt viele Tote, überall zerstörte Gebäude, ausgebrannte Autos“, berichtet meine frühere Kommilitonin Mascha über die sozialen Netzwerke. „Wurde Belgorod schon vorher bombardiert?“, frage ich. „Seit zwei Jahren geht das so.“ „Ich meine vor dem Fe­bruar 2022.“ Mascha antwortet nicht. Viele Belgoroder ziehen es vor, die Ursache-Wirkung-Frage auszublenden und Belgo­rod als unschuldiges Opfer des Krieges anzusehen.

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